Business Intelligence - gestern und heute
- Written by Redaktion_Report
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Seit jener Zeit, als »Cut and Paste« noch als innovativer Prozess galt, hat es große Fortschritte beim Business Intelligence gegeben. Das sollte man sich immer dann vor Augen führen, wenn die langsame Umsetzung von technologischen Neuerungen bemängelt wird.
Neue Tools und Technologien. Der Durchschnittsanwender von heute besitzt mehr BI-Kenntnisse als je zuvor. Die Tools und Technologien sind einfacher zu handhaben und bieten mehr Funktionen, eine leichtere Integration sowie eine höhere Skalierbarkeit. Die Standardisierung von Webschnittstellen und Datenmanipulationssprachen (Data Manipulation Languages, kurz DML) haben die Implementierung und Anwendung zusätzlich vereinfacht.
Data Warehouses. Vor zwanzig Jahren gab es noch keine Data Warehouses. Diese sind heute weit verbreitet und werden bereits in mehr als der Hälfte aller großen Unternehmen eingesetzt. Allerdings ist seit damals das Volumen der zu analysierenden Daten von einigen Hundert Megabytes auf mehrere Terabytes angewachsen. Qualifizierte Ressourcen sind auf dem Arbeitsmarkt oder über Systemintegratoren leicht zu finden. Außerdem haben die Unternehmensspitzen mittlerweile den Wert und das Potenzial zeitnaher, relevanter und unternehmenskritischer Informationen erkannt. Kurz gesagt, Business Intelligence und Performance Management sind heutzutage gängige Begriffe. Die meisten modernen Manager sind mit Themen wie Balanced Scorecards, Dashboards oder OLAP bestens vertraut - vor zwanzig Jahren wäre dies noch unvorstellbar gewesen.
Information Democracy. Wir nähern uns allmählich der Vision der »Informationsdemokratie«. Das bedeutet, dass alle Anwendergruppen Zugang zu aktuellen und relevanten Informationen haben, die ihnen beim Management ihrer Performance und der gezielteren Ausrichtung auf die Unternehmensziele helfen. Trotzdem haben bislang nur vergleichsweise wenige Anwender Zugang zu entsprechenden Systemen. Selbst in fortschrittlichen Märkten wie Nordamerika und Westeuropa nutzen weniger als ein Viertel aller Anwender automatisierte BI-Lösungen (einschließlich Business Performance Management). Woran liegt das und wie lässt sich dies ändern? Die Ursachen sind unter anderem zu komplexe Systeme, mangelndes Know-how und sehr hohe Kosten. Der Hauptgrund jedoch liegt in dem fehlenden Bewusstsein dafür, von welchem Wert solche Lösungen für Unternehmen sein können.
Fehlendes Bewusstsein. Es kommt also vor allem darauf an, diesen hohen Business Value hervorzuheben und zu betonen, um so das langfristige Wachstum von Business Intelligence zu fördern. Unternehmen können mit BI-Lösungen große Erfolge erzielen, wenn sie über eine klare Business-Intelligence- und Business-Performance-Management-Vision verfügen. In den meisten Fällen haben diese Unternehmen zusätzlich ein BI-Kompetenzzentrum zur Unterstützung dieser Vision eingerichtet (außerhalb des IT-Bereichs). Leider scheuen aber noch viele die damit verbundenen Investitionen und den Aufwand. Häufig wird BI nur in einzelnen Abteilungen oder nach mehr oder weniger taktischen Kriterien umgesetzt. Obwohl sich heute alles um Ad-hoc-Abfragen und -Reports dreht, wird der zukünftige Fokus auf BI in anderen Bereichen als der IT zu finden sein. Immer mehr Unternehmen sehen BI und BPM als eine vom Business getriebene Initiative, mit der Ursache und Wirkung in den Beziehungen zwischen langfristigen Unternehmenszielen und kurzfristigen Zielvorgaben verstanden werden.
Howard Dresner ist Chief Strategy Officer Hyperion Solutions.