Neuer Energieschub
- Written by Redaktion_Report
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Das im September zu Ende gegangene Geschäftsjahr der Energie AG Oö brachte wenig überraschend ein Plus bei Umsatz und Ergebnis. Bemerkenswert ist, dass die großen Wachstumsschritte der letzten Jahre im Geschäftsjahr 2005/6 ausblieben. Mit dem aktuell veranschlagten Konzernumsatz von 1, 06 Milliarden Euro liegt der Versorger nur knapp über dem des Vorjahres (958,4 Mio). In den Jahren davor machte die Energie AG ganz andere Sprünge. Allein von 2003/4 auf 2004/5 stieg der Umsatz um gut 260 Millionen Euro. Ein Miniplus gibt es auch bei Ergebnis (EGT). Das steigerte sich von 79,3 im Vorjahr auf nunmehr 80,3 Millionen Euro. Es scheint als ob das Wachstum erst einmal verdaut werden müssen. Um das zu erleichtern hat der Dreiervorstand unter Leo Windtner den Konzern umgebaut. Ab sofort werken zwölf Teilgesellschaften organisiert in fünft Geschäftssparten und drei Leitgesellchaften womit der Konzern besser steurbar sein soll. Zudem soll die neue Struktur Marktpartnerschaften erleichtern. Bei der Energieerzeugung, wurden zuletzt große Hoffnungen auf die Tiroler Wasserkraft AG gesetzt. Diese Zeit ist dem Vernehmen nach vorüber. \"War die Tiwag jemals zu einer Partnerschaft fähig?“ frägt man sich inzwischen in der Zentrale der Energie AG und gibt offen zu, dass es \"sehr sehr schwierig“ sei eine Kooperation zu bilden. Genau so sieht das der Tiwag-Chef Bruno Wallnöfer. \"Für Oberösterreich wäre ein Wiederholungsgeschäft wünschenswert, die Bedingungen haben sich aber geändert“, sagt er. Kurzum, die Tiwag will für die 25-Beteiligung an der Energie AG nicht 470 Millionen Euro zahlen. Diese Summe erhielt das Land Oö seinerzeit von der Energie Allianz, wo die Energie AG ausgestiegen ist. Kürzlich pilgerte Oberösterreichs LH Josef Pühringer zu seinem Tiroler Gegenüber Herwig von Staa, was Beobachter als Signal für einen politischen Kuhhandel deuten. Ergebnis könnte sein, dass der Anteil billiger wird aber in eine Konstruktion gegossen wird, die allen Beteiligten das Gesicht wahrt. Dass am Ende ein Minus für Oö herauskommt ist wahrscheinlich, soll aber zumindest gut verpackt werden damit ein möglicher Flopp nicht gleich ins Gesicht springt. Wallnöfer hält ein Ende der Verhandlungen bis Jahresende für unmöglich, setzt also auf Zeit. Genau die ist in Linz Mangelware. Verstärkt der Verbund nämlich so wie geplant sein bei der Energie-Steiermark und in Kärnten könnte ein späteres Engagement bei der Energie AG kartellrechtliche Probleme machen.