Zupacken braucht Loslassen
- Written by Redaktion_Report
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Von Johann Risak
Wenn man einen positiven Einfluss (Impact) auf sich selbst und andere ausüben will, dann ist das Zupacken und Loslassen so zu üben wie das Atmen. Beim Atmen können die Phasen \"Einatmen\", \"Ausatmen\" und \"Atem anhalten\" unterschieden werden. Es sollte das Ausatmen und das Atemanhalten - das Aufbauen der Spannung - länger dauern als das Einatmen. Die Dauer der einzelnen Phasen kann willentlich, wenn auch in Grenzen, gestaltet werden. Kräftiges und langes Ausatmen schafft Raum und reduziert das Anwachsen von schädlichen Rückständen (Altlasten).
Wenn ein Manager dieses Atemmuster zu seinem Handlungsmuster machen will, dann hat er seine bisherigen Phasen Zupacken, Loslassen und Innehalten aktiv und willentlich neu zu dimensionieren. Auch im Sport können durch die Herausnahme von Regenerierungsphasen mögliche Trainingserfolge vernichtet und durch zu intensives Training das Leistungsniveau reduziert werden (übersäuerung).
Wir Manager sind im Zupacken geübt und neigen dazu, oft nach dem Motto »Es wäre doch gelacht, wenn es nicht doch geht« beim Auftreten von Problemen unreflektiert unsere Schlagzahl progressiv zu steigern. Dabei vergessen wir unbewusst auf das Loslassen und das aktive Innehalten. Gelingt bei unreflektierter Eskalation unseres Zeiteinsatzes ein Projekt oder ein geplanter und herbeigesehnter Schritt nicht, dann werden wir emotional schwer beschädigt. Hoffentlich wirkt diese Schädigung nicht nachhaltig. Der quantitative Hammer hat wieder einmal zugeschlagen.
Der überzeugte und erfahrene Impact Manager weiß, dass das Leben aus der Abfolge von Loslassen, dem Eröffnen von Alternativen (waches Innehalten), Fokussieren, Zupacken, Loslassen, dem Eröffnen von Alternativen , Fokussieren, Zupacken und so weiter besteht. Wer eine Phase dabei herausnimmt oder nicht aktiv durchlebt, der schädigt seine Potenzialnutzung und damit sich selbst und sein Unternehmen. Zupacken ist wahrscheinlicher als Loslassen und aktives Innehalten. Zupacken ohne Reflexion entartet in Sturheit. Die Folgen sind der Verlust an Wirkung und die sinnentleerte Erbringung von Leistungen ohne Nutzenstiftung.