Cloud-Dienste zwischen schrillem Hype und gesundem Trend: Wie gefährlich die Auslagerung der IT wirklich geworden ist, warum die Menschen trotzdem ins Flugzeug steigen, und Services mit Europamascherl. Ob die angesparte Eigentumswohnung, das Wochenendhäuschen im Waldviertel oder die Perlenkette der seligen Urgroßmutter – Besitz kann belasten. Das wissen Verheiratete spätestens, wenn man sich doch noch im Bösen trennt. Auch in der Wirtschaft wird manches stolz erworbene Asset zum Mühlstein, sobald in einer Konjunkturflaute Kunden und Mitarbeiter wegbrechen. Im modernen Arbeitsmarkt, der seine Teilnehmer längst nicht mehr durchs gesamte Erwerbsleben füttert, sind neue Strukturen in den Unternehmen gefragt. Wer will da schon Bürofläche besitzen, wenn sie flexibel gemietet werden kann? Welche Firma muss ihre EDV im eigenen luftgekühlten Serverraum mit Backup-Stromversorgung und Sicherheitsdienst betreiben? Für jene, deren Kerngeschäft außerhalb des Betriebs von IT-Infrastruktur liegt, hat sich die Branche nun etwas Neues einfallen lassen: Cloud Computing. Doch sind freilich bei den flexiblen IT-Diensten aus der Wolke lediglich die Verpackung und Nutzerfreundlichkeit neu. Services über die Datenleitung, wie etwa Bürosoftware, die nicht auf jedem einzelnen Rechner extra installiert liegt, gab es auch schon früher. Jetzt aber, betont die IT-Welt, sei alles noch einfacher geworden – und damit tauglich für die Nutzung auch im Massenmarkt. In den vergangenen Jahren ist die IT allerorts servicefreundlicher geworden: Die nötigen Bandbreiten sind vorhanden und viele Dienste wurden standardisiert. Zudem hat sich der Lebenszyklus von IT-Produkten rasant beschleunigt. Kaum ist heute eine Software fertig entwickelt, ist sie morgen bereits wieder veraltet.>> Wachsendes Volumen Emotion statt Fakten Rolle verändert Unterschiede in der Wolke:Private cloud: Über eine Intranetseite werden die Ressourcen des Computerarbeitsplatzes bestellt – also Betriebssystem, Speicherplatz, Geschäftssoftware und Kommunikationswerkzeuge. Eine halbe Stunden später kann bereits gearbeitet werden. Die private Cloud wird typischerweise von einem Unternehmen selbst betrieben.Virtual private cloud: Ein abgesicherter, einem Unternehmen zugewiesener Teil eines Rechenzentrums. Der Betrieb obliegt einem IT-Dienstleister, der für jeden seiner Kunden Ressourcen reserviert. Ein Unternehmen kann so beispielsweise IT-Kapazitäten für die Lohnverrechnung am Ende des Monats flexibel beziehen. Die eigene IT kann dadurch schlank gehalten werden, zusätzlich bezahlt werden die temporären Spitzen.Public Cloud: ein Service wie Google Docs, Amazon EC2 oder Microsoft 365. Eine zentrale, über mehrere Rechenzentren verteilte Infrastruktur, die in unterschiedlichen Bezahlmodellen genutzt werden kann. Der Bezug der Dienste über die Datenleitung ist in der Regel günstig, ist allerdings sehr standardisiert. Nutzer sind Unternehmen ebenso wie Privatkunden.