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Onlinekongress zum Weltfrauentag: "Vernetzt und unterstützt euch"

Katja Schuh: "Unternehmen müssen auch realisieren: sie tun sich selbst nichts Gutes dabei, wenn sie Frauen weniger bezahlen als Männern." Katja Schuh: "Unternehmen müssen auch realisieren: sie tun sich selbst nichts Gutes dabei, wenn sie Frauen weniger bezahlen als Männern."

Die Veranstaltung "lunchBREAK THE PATTERN" wurde zum größten Online-Kongress Österreichs anlässlich es Weltfrauentags am 8. März.

Mit über 50 Top-SpeakerInnen aus Österreich und Deutschland organisierte Katja Schuh, Karriere-Coach für Frauen, am Weltfrauentag den größten Online-Kongress des Landes. Über 500 TeilnehmerInnen waren ihrer Einladung gefolgt. In acht Panel-Diskussionen, drei Keynotes, darunter von "European Youth Ambassador" Ali Mahlodji, drei Workshops und Musik "war die Energie spürbar".

„Wir tauschen uns aus, bauen einander Brücken und diskutieren, was wir brauchen, um die Gleichberechtigung gemeinsam zu erreichen. Fakt ist aber“, so eröffnete Katja Schuh, Karriere-Coach für Frauen ihre Keynote. „Female Leadership ist nicht genug. Vernetzung ist nicht genug. Du bekommst Federn, aber deine Flügel musst du selbst bauen. Dein Netzwerk kann dich nur dabei unterstützen“, sagt sie.

Auf vier Bühnen diskutierten Panel-TeilnehmerInnen über die Best Practices. Bettina Resl (Sanofi), Irene Fialka (INITS, Health Hub Vienna) und Michaela Lackner (MedUni Innsbruck) sprachen über Innovation und Karrierechancen in Wirtschaft und Forschung. „Innovationen gelingen am besten, wenn Teams divers sind. Unternehmen können und müssen hier die Hebel setzen. Bei Sanofi hat sich der CEO dazu verpflichtet, global bis 2025 50 Prozent Frauen in Führungspositionen zu bringen. In Österreich ist dieses Ziel bereits erreicht“, sagte Bettina Resl.

„Vernetzt und unterstützt euch“
Von Innovationen in Startups auf der Innovation-Stage, gestreamt von Der Brutkasten, über Wirtschaft & Diversity, Leadership und Medien sowie Karrieretipps für Frauen in den Berufen HealthCare, Law und IT und Finanzen: „Überleg dir nicht nur deine nächsten Karriereschritte und was die Politik für dich tun kann. Tu mehr. Frag dich, was du konkret tun kannst, um dein Umfeld zu gestalten“, forderte Katja Schuh ihre TeilnehmerInnen auf. In den Panels, den Keynotes und auch in den Workshops brachte die Karriere Coach für Frauen aus unterschiedlichen Disziplinen zusammen. „Vernetzt und unterstützt euch gegenseitig!“ war die Botschaft des Kongresses.

„Ich bin eine Quotenfrau“
Besonders während der Pandemie sei aufgefallen, wie schnell sich hart erarbeitete Schritte in der Geschlechtergerechtigkeit wieder in Luft auflösen können. Darüber diskutierten etwa im Medienpanel Wienerin-Chefredakteurin Birgit Brieber, Puls4-News Moderatorin Alexandra Wachter, Sheconomy Chefredakteurin Michaela Ernst, Ö3-Moderatorin Lisa Hotwagner und Metropole Chefredakteurin
Maggie Childs. Währenddessen diskutierte das Publikum im Chat angeregt mit: Von der Bereitschaft der Väter in Karenz zu gehen über Wieder-Eintritte bis hin zu einer neuen Unternehmenskultur, die Arbeitszeit und Familienzeit vereinbar macht. „In den Geschäftsführungen der Top 200-Unternehmen in Österreich sitzen zu 8 Prozent Frauen, das bedeutet, dass wir als Gesellschaft eine 92-prozentige Männerquote akzeptieren. Und sobald dann jemand fünfzig-fünfzig fordert, werden viele nervös, weil auch das Wort ‚Quotenfrau‘ Skepsis auslöst. Deswegen setzen wir vom Frauennetzwerk Medien auf Bewusstseinsbildung durch unsere Kampagne #ReframingQuotenfrau“, sagte Alexandra Wachter.

Auch Francine Broygyani (DORDA) am Law-Career-Panel diskutierte über den Begriff Quotenfrau gemeinsam mit ihren Kolleginnen Alix Frank-Thomasser und Christina Gesswein und sagte stolz „Ja, ich bin eine Quotenfrau und ich finde das überhaupt nicht negativ!“.

Österreich liegt mit 66,5 Punkten im Gender Equality Index des European Institute for Gender Equality 1,4 Punkte unter dem EU-Durchschnitt. „Unternehmen müssen auch realisieren: sie tun sich selbst nichts Gutes dabei, wenn sie Frauen weniger bezahlen als Männern. Unzufriedene MitarbeiterInnen bleiben nie lange im Unternehmen und die Wirtschaft ist bekanntlich ein Kreislauf“, weiß Schuh. Ein erster Schritt ist, so ist sich Schuh sicher, die Thematiken proaktiv anzusprechen und sich ExpertInnen-Wissen zu holen: „Wir müssen proaktiv über die relevanten Themen für Frauen sprechen und das sind finanzielle Sicherheit durch Gehalt und Vorsorge, Karriere, Vereinbarkeit und Perspektiven durch Innovation“.

Dem Gender Pay Gap wurde am Kongress dafür ein eigenes Panel gewidmet: Marietta Babos (Damensache), Karin Kisling (Savity) und Martina Ernst (SalaryNegotiations.) gaben wertvolle Tipps an Privatpersonen und Unternehmen. Top-Unternehmen wie die ÖBB, Wien Energie, Wien Holding, Erste Bank und T-Systems berichteten von ihren Diversity-Offensiven und den Ergebnissen in ihren Unternehmen und für den Wirtschaftsstandort Österreich. Die Veranstaltung wurde von XING und Sanofi unterstützt.

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