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Digitales Lernen: Schulen am Scheideweg

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Nur bei 20 Prozent der Schüler verlief der Übergang zum Lernen aus der Ferne reibungslos, zeigt eine internationale Umfrage von Citrix auf. 36 Prozent der Schulen waren überhaupt nicht vorbereitet und Schulen und Universitäten brauchen eine ganzheitliche Remote-Learning-Strategie.

Im Osten Österreichs sind die Sommerferien vorbei und die Schulen wieder geöffnet, doch angesichts der steigenden Infektionszahlen scheinen erneute Schulschließungen nicht ausgeschlossen. Beim Ausbruch der Corona-Krise mussten Schulen schnell auf Fernunterricht umschalten und das war nicht immer von Erfolg gekrönt. Nur bei 20 Prozent der Schüler lief dieser Wechsel zum Online-Unterricht reibungslos, das berichten Eltern in einer aktuellen Citrix-Umfrage, die international durchgeführt worden ist. Bei 36 Prozent der befragten Eltern waren die Schulen gar nicht vorbereitet und der Fernunterricht wurde während der Krise provisorisch durchgeführt. 44 Prozent der Eltern gaben an, dass die Schulen ihrer Kinder hinreichend vorbereitet und einige Tools und Systeme für den Fernunterricht bereits im Einsatz waren. An anderen Stellen musste aber ebenso improvisiert werden.

Am Anfang war die Improvisation
Diese Improvisation führte vielerorts zu Herausforderungen. So berichten 13 Prozent der befragten Eltern, dass ihre Kinder mit andauernden technischen Problemen beim Fernunterricht zu kämpfen hatten. Knapp die Hälfte (47 Prozent) der Eltern gab an, dass der Zugang zu den E-Learning-Angeboten zunächst eine Herausforderung darstellte, sich aber über die Zeit einspielte. 25 Prozent der Eltern mussten zudem ad-hoc zusätzliche Geräte für ihre Kinder kaufen, weil sonst etwa der Familien-PC durchgehend für den Schulunterricht blockiert wäre.

Im internationalen Vergleich gestaltete sich der Übergang zum Online-Unterricht unterschiedlich. Am besten vorbereitet war Singapur, wo 30 Prozent der Eltern von einem problemlosen Übergang zu Online-Unterricht berichteten, gefolgt von Australien (25 Prozent) und Mexiko (19 Prozent). Die insgesamt beste technische Ausstattung und Anwendungen scheint es ebenfalls in Singapur zu geben. Hier berichteten nur sechs Prozent der Eltern von fortlaufenden technischen Problemen ihres Kindes beim Fernunterricht.

„Eines ist klar: die Corona-Krise hat den Bildungssektor einem unfreiwilligen Stresstest unterzogen. Und es ist bedenklich, dass in Industrienationen nur wenige Kinder in der Corona-Pandemie problemlos von zu Hause lernen konnte, weil es mit der technischen Ausstattung und dem Know-How an Schulen hapert. Angesichts einer drohenden zweiten Welle können und dürfen wir uns das nicht noch einmal leisten“, sagt Oliver Ebel, Area Vice President Central Europe bei Citrix.

Technologie ist für das Gelingen von Online-Unterricht in den Augen der Eltern ein entscheidender Faktor, denn sie trägt nach Ansicht von 85 Prozent der Befragten zu einer guten Lernerfahrung bei. 48 Prozent sind überzeugt, dass der Fernunterricht ausschließlich mit den richtigen Tools und guter Anleitung gelingen kann. Die ständige Auseinandersetzung mit Technologie im Unterricht hat konkrete Auswirkungen: So sagt fast Dreiviertel der befragten Eltern (72 Prozent), dass die Computer Skills ihrer Kinder sich durch den Online-Unterricht verbessert hätten.
Der plötzliche Wechsel zu Online-Unterricht hat aber auch über technologische Aspekte hinaus ganz klare Verbesserungspotenziale aufgezeigt.

Ganz oben auf der Wunschliste der Eltern von Schulkindern: Lehrerfortbildung für Fernunterricht (45 Prozent), eine bessere Organisation des Fernunterrichts (51 Prozent) und mehr direkte Interaktion mit Lehrkräften über Video (50 Prozent). Bei allen Problemen gibt es aber auch Positives zu berichten: Lediglich 16 Prozent der Eltern denken, dass Online-Unterricht generell schlecht für ihre Kinder ist.

Universitäten: Ein Mix aus Präsenz- und Online-Unterricht wird bevorzugt
Unter den Studierenden ist die Stimmung gegenüber Online-Lernen im Vergleich zu den befragten Eltern positiver. So spricht sich der größte Teil (42 Prozent) der Befragten in Zukunft für ein hybrides Modell aus Präsenz- und Online-Veranstaltungen aus. 16 Prozent würden sogar gerne ihr gesamtes Studium nach der Corona-Krise online fortsetzen. Unter Studierenden war die Umstellung auf den Online-Betrieb allerdings auch weniger einschneidend: Nur 36 Prozent der Studierenden hatten vor der Krise gar keinen Zugang zu Online-Kursen. Die Universitäten waren anscheinend wenigstens teilweise besser als Schulen auf den Fernunterricht vorbereitet: 59 Prozent der Studierenden stimmen dem zu.

Angesichts dieser insgesamt positiven Einstellung zum Online-Lernen brauchen Bildungsinstitutionen eine klare, ganzheitliche Strategie: „Online- und Remote-Angebote werden die schulische und akademische Ausbildung noch eine ganze Zeit lang begleiten. Nicht nur, um die aktuelle Krise zu überstehen, sondern auch, um zukünftig besser gewappnet zu sein, müssen wir einheitliche Online-Umgebungen für den Bildungssektor aufbauen, die sich bei Bedarf schnell aktivieren lassen, sicher sind und einfach zu bedienen sind – für Schüler/Studenten, Lehrer und Eltern“, so Oliver Ebel abschließend.


Methodik
Im Auftrag von Citrix befragte One Poll im Juli und August 2020 jeweils 3.500 Eltern mit Kindern im Alter zwischen 6 und 18 Jahren und 3.500 Universitätsstudenten. Die Umfrage erfolgte zeitgleich in Australien, Deutschland, Großbritannien, Italien, Kanada, Mexiko und Singapur. Aus jedem Land nahmen 500 Studenten und 500 Eltern teil.

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