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Türkisblaues Postenkarussell

Türkisblaues Postenkarussell

Nach den Abgängen von Klaus Schierhackl und Karin Zipperer bestellt die Asfinag einen neuen Vorstand. Mit Hartwig Hufnagl zieht als COO ein Vertrauter von Verkehrsminister Hofer ein.

Kaum hatte Konzernchef Klaus Schierhackl nach Vorwürfen wegen Compliance-Verstößen und sexueller Belästigung im Jänner seinen Rücktritt erklärt, zog schon Hartwig Hufnagl, Vizekabinettschef von Verkehrsminister Norbert Hofer, als Betriebsvorstand in die Asfinag-Chefetage ein. Er folgt auf Karin Zipperer, die bereits im November das Unternehmen verlassen hatte. Schierhackls Posten, derzeit interimistisch von Gabriele Csoklich übernommen, soll bis Ende März nachbesetzt werden.

Hartwig Hufnagl war nach dem Jus-Studium als Trainee der Industriellenvereinigung zwei Jahre im Europäischen Parlament in Brüssel tätig. Von 2004 bis 2006 arbeitete er im Kabinett des damaligen Verkehrsministers und Vizekanzlers Hubert Gorbach. Danach wechselte der gebürtige Oberösterreicher zur Asfinag, wo er zunächst in der Konzernsteuerung, dann zwei Jahre als Assistent von Vorstandsdirektor Alois Schedl fungierte. Von 2009 bis Ende 2017 war er mit dem Betrieb des Autobahnen- und Schnellstraßennetzes befasst. Anfang 2018 kehrte Hufnagl als stellvertretender Kabinettschef von Norbert Hofer ins Verkehrsministerium zurück.

Laut Aufsichtsratschef Peter Franzmayr überzeugte der 42-Jährige beim Asfinag-Hearing »mit fachlicher und hoher sozialer Kompetenz und seinen Ideen für die zukünftige Ausrichtung« des Konzerns. Franzmayr betrieb in Hufnagls Heimatstadt Vöcklabruck eine Anwaltskanzlei und ist Mitglied einer schlagenden Burschenschaft. Als Favorit für die Schierhackl-Nachfolge gilt Prokurist Josef Fiala. Eine interne Lösung wird angestrebt, Quereinsteiger sind nicht erwünscht. Nach ÖBB, Notenbank, ÖBAG und Austrocontrol erstrahlt somit das nächste staatsnahe Unternehmen in Türkisblau.

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