Deutlicher Rückgang bei Business-Trips
- Written by Redaktion
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Österreichs Unternehmen geben 3,2 Milliarden Euro für Geschäftsreisen aus. Es wird weniger, aber länger verreist. Eine Grauzone sind Internet-Buchungen von Billigflügen und Privatunterkünften – ihr Anteil dürfte weiter steigen.
13 Millionen Nächtigungen in Hotels um rund eine Milliarde Euro, Flugtickets um 930 Millionen Euro, Verpflegung um 550 Millionen Euro – Geschäftsreisen sind nach wie vor ein erheblicher Wirtschaftsfaktor. Im Durchschnitt gaben österreichische Unternehmen im Jahr 2015 pro Reise 376 Euro bzw. 145 Euro pro Reisetag aus. Die Basis für die aktuelle Studie, die von der Austrian Business Travel Association (abta) gemeinsam mit Statistik Austria und WU Wien erstellt wurde, bildete die vierteljährliche Erhebung der Statistik Austria, ergänzt durch eigene Erhebungen.
Valide Zahlen für 2016 stehen erst im Mai zur Verfügung.
Ein Trend zeichnet sich jedoch schon ab: Es wird weniger gereist, dafür aber länger. Gegenüber 2014 sank die Anzahl der Geschäftsreisen um 7,8 %. Die durchschnittliche Dauer bei mehrtägigen Reisen betrug 3,5 Nächte, zwei Drittel betrafen Auslandsreisen. »Früher fuhren zehn Personen zur Messe nach Hannover, heute sind es nur zwei«, erläutert abta-Präsident Hanno Kirsch. Gespart wird vor allem bei Flugreisen, die um 15 % zurückgingen. Interne Meetings werden zunehmend durch Video- und Telefonkonferenzen ersetzt, nur bei Terminen mit Kunden punkten weiterhin persönliche Treffen.
Unter dem Radar der Forscher verlaufen freilich Tagesreisen – etwa mit dem Auto nach München –, für die in den Unternehmen nur Diäten anfallen. Eine weitere Grauzone sind Internet-Buchungen für Billigflugtickets, die nicht über ein Reisebüro oder ein Online-Tool getätigt werden und deshalb in der Studie nicht erfasst sind. Auch über die Bedeutung der bezahlten Nächtigungen in Privatunterkünften gibt es nur Spekulationen: Zwar liegt der Anteil noch knapp unter 10 %; 2015 verzeichnete man in diesem Bereich aber bereits 186.000 Nächtigungen, was einem Zuwachs von 52 % entspricht. Dass dieser Boom Sharingmodellen wie Airbnb zuzurechnen sind, gilt als wahrscheinlich.