Sportliche Herausforderung: SAP in der Steuerberatung
- Written by Redaktion
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TPA Horwath zählt zu den führenden Steuerberatungskanzleien in Zen-tral- und Osteuropa, mit über 1000 MitarbeiterInnen in elf Ländern und an 26 Standorten. Flexibilität in der Bewältigung vielfältiger Aufgabenstellungen im Accounting und Controlling sowie in der Lohnverrechnung ist eine Voraussetzung für den Erfolg, sagt KMU-Partnerin Monika Seywald. Seit drei Jahren stellt sie eigene SAP-Teams auf.
(+) plus: In großen Unternehmen ist der Einsatz von SAP-Systemen »State-of-the-Art«. Wie kommt eine spezialisierte KMU-Steuerberaterin zu diesem Thema?
Monika Seywald: Wir werden immer wieder von Unternehmen angefragt, ob wir sie im Accounting oder in der Lohnverrechnung kurzfristig unterstützen können, wenn Mitarbeiter durch Krankheit oder Kündigung ausfallen. In den letzten Jahren wurde immer häufiger auch SAP-Know-how nachgefragt. Dafür haben wir qualifiziertes Personal. Wir bieten unseren Kunden mehrere Möglichkeiten, entweder wir bekommen direkten Zugang zu deren SAP-Programm oder unsere Mitarbeiterinnen kommen ins Haus.
(+) plus: Was sind aus Ihrer Sicht die größten Herausforderungen für Unternehmen im SAP-Bereich? Was können Sie, was Unternehmen selbst nicht schaffen?
Seywald: Zumeist geht es um eine Systemumstellung oder einen Wechsel auf SAP, der die Unternehmen vor gewaltige Herausforderungen stellt. Oft sind es aber auch nur ein wenig Unsicherheit oder fehlende Ressourcen, die dazu führen, dass externe Accounting- und Payroll-Kräfte zur Unterstützung beigezogen werden. Es ist aber nicht so, dass Unternehmen solche Veränderungen nicht selbst schaffen könnten.
(+) plus: SAP wird oft als zu komplex, kompliziert und anwenderfeindlich charakterisiert, gerade kleinere Unternehmen bräuchten das nicht. Was ist Ihre Erfahrung?
Seywald: Ja, das stimmt sicherlich. SAP ist am Anfang oft schwerfällig und umständlich, hat aber dann auch viele Vorteile. Gerade für international tätige Firmen ist es wichtig, Daten von unterschiedlichen Standorten rasch und vergleichbar zur Hand zu haben. Ist man einmal mit dem System vertraut, geht alles so wie mit jeder anderen Software.
(+) plus: Welche Vorteile bzw. welchen Mehrwert können Sie einem Unternehmen bieten, das mit SAP arbeitet?
Seywald: Wir haben viel Erfahrung im Rechnungswesen auf Kundensystemen, z.B. auch auf Navision oder BMD-NTCS. Heute ist es ungemein wichtig, qualifizierte Accounting-Mitarbeiterinnen mit Top-Ausbildung und Fortbildungsbereitschaft flexibel und zuverlässig bereitzustellen. Denn meistens werden eben genau solche Personalreserven zur Kompensation von krankheitsbedingten Ausfällen nachgefragt. Da sind wir super flexibel und können jederzeit und rasch Teams nach Kundenbedarf aufstellen. Für mich persönlich ist das eine sportliche Herausforderung.
(+) plus: Der immer größere Druck zur Digitalisierung fordert Unternehmen wie Dienstleister. Wenn Sie einen Haupttrend in Ihrem Beratungsumfeld benennen würden, was wäre der?
Seywald: Wir sehen ganz klar einen Trend in Richtung papierloses Büro, in allen Bereichen und auch in allen Unternehmensgrößen. TPA Horwath hat dafür sogar ein eigenes Produkt entwickelt. Mit »DigiSmart« bieten wir dem Kunden die Möglichkeit der papierlosen Buchhaltung. Alles, was er dafür braucht, ist ein handelsüblicher Scanner und eine stabile Internetverbindung.
(+) plus: Steuerberater und Wirtschaftsprüfer zählen zu den Gewinnern jeder Steuerreform. Die Kanzleien wachsen, die Beraterzahlen schießen in die Höhe. Wohin geht die Reise?
Seywald: Als ich 1991 bei TPA Horwath als Berufsanwärterin begonnen habe, hatten wir rund 60 Mitarbeiterinnen. Heute sind wir über 1000 in elf Ländern. Der Grund für dieses außerordentliche Wachstum sind nicht die Steuerreformen, sondern unsere Kundennähe und die Fähigkeit, Kundenbedürfnisse frühzeitig zu erkennen und sie auch international damit besser zu beraten. Um flexibel und rascher als der Wettbewerb agieren zu können, braucht es Generalisten und Spezialisten unter einem Dach. Einzelberater oder kleine Kanzleien können bestimmte Aufgabenstellungen gar nicht mehr bewältigen und verfügen auch nicht über entsprechende Personalressourcen.