Mit Zähneputzen zum Taschengeld
- Written by Redaktion
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Anfang April wurden auf dem Bankenkongress "KURS" im Austria Trend Hotel Savoyen Vienna die aktuellen Herausforderungen des Banken- und Kapitalmarktrechts diskutiert.
"Nach drei Minuten Zähneputzen bekommt Georg automatisch drei Euro auf sein Sparbuch überwiesen. Und das ist noch nicht alles. Die 'Smart Toothbrush' hat auch klein Georgs Karies erkannt und prompt den nächsten Zahnarzttermin vereinbart." In Zeiten der Vernetzung zwischen Mensch, Maschine und Dienstleistung suchen Banken ihren Platz im digitalen Ökosystem und müssen sich zwischen Fintechs und Internetriesen wie Google, Facebook und Amazon behaupten. Neben Produktinnovationen könnten Daten der Schlüssel zum Erfolg sein, hieß es auf dem Bankenkongress KURS 2016 des Veranstalters IIR.
"Banken sitzen auf einem wahnsinnigen Datenschatz", so Thomas Dapp von der Deutsche Bank Research. Diesen sollten Banken in der Produktberatung für sich nutzen. So könnten Bankkunden, ähnlich wie beim Einkauf mit Amazon, Anlagetipps vorgeschlagen bekommen. Auch Datenschutz ist Trumpf. Die traditionellen Banken haben es nur noch nicht ganz verstanden diesen für sich auszuspielen: Denn ihren neuen Mitbewerbern gegenüber haben Banken einen Vertrauensvorsprung, was Sicherheit und Umgang mit Kundendaten angeht.
Die Bank als Teil des digitalen Wandels
Die Digitalisierung der Banken zeigt allmählich ihre ganze Dynamik und diverse Strategien sind auch schon in der Umsetzungsphase angekommen. Sie bietet zahlreiche neue Möglichkeiten und zwingt den Bankensektor zur digitalen Transformation.
Dieser Trend setzt nicht nur die IT-Abteilungen der Banken unter Druck. Um den digitalen Zug nicht zu verpassen, müssen Banken agil und flexibel reagieren. Strukturen müssen angepasst sowie die Unternehmensstrategie laufend adaptiert werden. Durch die steigende Konkurrenz neuer Finanzprodukte, welche oftmals nicht den strengen Regulatoren der Finanzinstitute unterliegen, ist ein ganzheitlicher Innovationsgedanke nötig um passende Finanzpakete zu schnüren.
Dies und mehr diskutierten bei einem Podiumsgespräch Thomas Dapp (Deutsche Bank Research), Florian Hagenauer (Oberbank AG), Andreas Kern (wikifolio Financial Technologies GmbH), Dirk Lukaschik (T-Systems Austria), Thomas Schaufler (Erste Bank der österreichischen Sparkassen AG) und Martin Szelgrad (Report Verlag).
Die traditionelle Keynote mit einem Ausblick auf die Finanzmärkte 2016 und darüber hinaus hielt Peter Brezinschek (Raiffeisen Bank International AG). "Den Stein der Weisen kennen wir nicht", gibt Brezinschek zu, wagte dennoch einen Blick in die Zukunft: Die Angst um China, die Rohstoff- und Ölpreise, die geopolitischen Krisenherde, die Nullzinspolitik und die Frage nach dem Konjunkturaufschwung sind die Themen, die uns 2016 beschäftigen werden.