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Großhandelsmärkte im Wandel

Der Marktbericht 2010 der E-Control gibt einen Überblick über die Entwicklungen und aktuelle Geschehnisse am Strom- und Gasmarkt 2009/2010 und stellt unter anderem aktuelle Preis- und Energieverbrauchsentwicklungen dar. «Vor allem bei den Preisen am Gasgroßhandelsmarkt hat sich 2009 viel getan. Ein Wort, das die Zeit geprägt hat, war Veränderung», erläutert der Geschäftsführer der Energie-Control, Walter Boltz.



Die Entwicklung der Großhandelspreise auf dem Strommarkt war im Jahr 2009 von relativer Stabilität gekennzeichnet. Die Strompreise für Spot- wie für Futureskontrakte in Österreich und Deutschland erreichten Anfang des Jahres ihren Höhepunkt und hielten sich danach auf einem gemäßigten Preisniveau. Der Einbruch bei den CO2-Zertifikatspreisen und der Gaspreisverfall dürften einen entscheidenden Einfluss auf das geringe Strompreisniveau des Jahres 2009 gehabt haben. Dies führte auch dazu, dass sich im Vergleich zum Vorjahr das Verhältnis zwischen Spot- und Futuresmarkt wieder umkehrte, die Spotpreise also niedriger als die Preise für Futureskontrakte waren. «Wer also weniger langfristig Strom gekauft hat, ist gut gefahren», so Boltz. Auch im Jahr 2010 gibt es bisher keine wesentlichen Veränderungen des Preisniveaus. «Wir gehen davon aus, dass es in den nächsten Monaten zu keinen Strompreiserhöhungen kommen wird, denn die Beschaffungskosten können Preiserhöhungen sicher nicht rechtfertigen. So ist der Spotpreis seit dem vierten Quartal 2008 stark gesunken und bleibt seit damals auf einem konstant niedrigen Niveau. Für die Haushaltspreise sind aber auch vor allem die Futurespreise an der Börse relevant. Diese haben sich ähnlich wie die Spotpreise entwickelt. Die Spotpreise sind derzeit um 50 Prozent billiger als im Frühherbst 2008.

Die Energieunternehmen kaufen nach eigenen Angaben Energie längerfristig ein, etwa 18 Monate im Vorhinein. Die Spitze der Futurespreise wurde im Juli 2008 mit einem Futureswert von 90 Euro/MWh erreicht. Danach kam es zu einem kontinuierlichen Sinken der Futurespreise. Da der Futurespreis derzeit bei knapp über 50 Euro pro MWh liegt, herrscht ein vergleichsweise niedriges Preisniveau. Die derzeitigen Preise bei den Haushalten basieren aber immer noch auf den hohen Einkaufspreisen des Jahres 2008. Der Einfluss dieser damals hohen Einkaufspreise sollte sich aber mehr und mehr verringern, sodass vor allem bei teureren Anbietern Preissenkungen noch im Jahr 2010, spätestens aber 2011 auch bei Bestandskunden möglich sein sollten.

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