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VFH - Task Force gegen Emissionen

Schon zu Zeiten, in denen sich noch kaum jemand dafür interessierte, dass beim Verfeuern fester Brennstoffe Kohlenmonoxid oder gar Feinstaub entsteht, waren Emissionen ein Schwerpunkt für die Versuchs und Forschungsanstalt der Hafner österreichs (VFH). Aus dem historischen Gründungsauftrag, das traditionelle Hafnerhandwerk wissenschaftlich zu begleiten und weiterzuentwickeln, hat sich über die Jahre ein breites Aufgabenfeld entwickelt. Heute ist die VFH ein Kompetenzzentrum von internationaler Bedeutung.Der österreichische Kachelofenverband hatte früh die Notwendigkeit erkannt, Kachelöfen und verwandte Produkte zu prüfen und technisch weiterzuentwickeln. Deshalb wurde die bereits seit der Zwischenkriegszeit bestehende VFH bei der Gründung des Verbandes 1953 umgehend integriert. Der Ansatz war von vornherein, dass zielführende Ergebnisse nur aus der Zusammenarbeit von Praktikern und hochkarätigen Technikern zu erzielen sind. So suchte die VFH von Anfang an die Kooperation mit universitären und außeruniversitären Forschungseinrichtungen. Ein erster Meilenstein für die Bedeutung der Einrichtung war die Entwicklung von Prüfkriterien und deren Anwendung auf die Zulassung von Kachelöfen und anderen Heizgeräten für feste Brennstoffe. Mit der Akkreditierung im August 1998 wurden die Voraussetzungen für die rechtliche Anerkennung der Prüfzeugnisse der VFH vor dem Gesetzgeber in österreich und in der EU geschaffen. Seit dem Vorjahr ist die Anstalt auch offiziell durch die Europäische Union notifiziert.
Das Akkreditierungsgebiet umfasst hauptsächlich die Prüfung von öfen und Herden. Dieses Aufgabengebiet ist heute von größter Bedeutung, weil das sogenannte Inverkehrbringen von Heizgeräten strengen gesetzlichen Bedingungen unterliegt. Es gibt eine ganze Reihe von Vereinbarungen, Normen und Auflagen, wie etwa die öNORM B 8302 zur Berechnung von Kachelöfen. Diese Norm ist übrigens auf bestem Wege, in absehbarer Zeit als europäische Norm anerkannt zu werden. Dazu hat die VFH durch ihren Leiter DI Dr. Thomas Schiffert, der österreich in der dafür zuständigen Kommission vertritt und Vorsitzender der entsprechenden Arbeitsgruppe ist, entscheidend beigetragen. Aus den Forschungsarbeiten rund um diese Sicherheits- und Emissionsaspekte entstand aber vor allem ein Tool, das heute die alltägliche Praxis der gesamten Branchen prägt: ein Berechnungsprogramm für Kachelöfen. Diese Software ist heute die wesentliche Unterstützung des Hafners bei der Planung.Dieser gesamte Komplex ist zwar nach wie vor Schwerpunkt der wissenschaftlichen Aktivitäten, aber keineswegs das einzige Aufgabenfeld der VFH. Darüber hinaus werden zum Beispiel durch Raumklimamessungen die Einflüsse von Heizungssystemen auf den menschlichen Organismus erforscht. Dazu kommen Projekte, die auch in Kooperation mit ACR konkretisiert und durch ihre Vermittlung gefördert werden.
Aktuell wird zum Beispiel an der weiteren Reduktion von Feinstaubemissionen von Kachelöfen geforscht und an der Entwicklung von Pelletkachelöfen gearbeitet. Auch Lösungen zur externen Verbrennungsluft-Zufuhr werden untersucht.

Eckdaten:
Austrian Cooperative Research (ACR) ist die Vereinigung von 17 kooperativen Forschungsinstituten der österreichischen Wirtschaft. Das Leistungsspektrum der ACR-Institute beinhaltet: Forschung und Entwicklung, Technologie- und Wissenstransfer, Prüfen und Messen sowie Erstellung von Gutachten. Dieses Dienstleistungs­angebot richtet sich an Unternehmen jeder Größenordnung im In- und Ausland und ganz besonders an kleine und mittlere Unternehmen, für die Forschung, Entwicklung und Innovation ohne die Unterstützung der ACR-Institute vielfach nicht möglich wäre. Die ACR-Institute, die mehr als 500 vollzeit­äquivalente MitarbeiterInnen beschäftigen, erwirtschafteten im Jahr 2006 einen Umsatz von ca. 51 Mio. Euro.
Info: www.acr.at

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