Gut eingedeckt
- Written by Redaktion_Report
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Wenn der Winter warm und sonnig, die Dachdeckersleut sich eher auf Dächern als auf steilen Schipisten tummeln«, sagt eine goldene Regel im hundertjährigen Dachdeckerkalender. Im letzten Jahr wurde selbst noch im Dezember und heuer gar im Jänner und Februar auf österreichs Dächern gewerkt, als würde es den Winter nicht mehr geben. Das gab es bislang noch nie.
»Seit rund einem halben Jahr läuft es außergewöhnlich gut«, freut sich etwa Dieter Usleber, Marketingleiter von Bramac. »Die Konjunktur zieht deutlich an und der Gesamtkuchen wird größer.« Erfreulicherweise hat im Vorjahr die ganze Baubranche wieder etwas Aufwind bekommen - das spüren auch die Dachsystemhersteller. Auf ein gutes Jahr 2006 mit rund 220 Millionen Euro Umsatz kann Martin Olbrich, Marketingchef der Tondach Gleinstätten AG, zurückblicken. Das noch nicht offizielle Umsatzplus lag bei rund zehn Prozent - das Konzernergebnis war bis zu Redaktionsschluss noch nicht publik. Rund 465 Millionen Dachziegeln wurden produziert - davon 88 Millionen in österreich, rund 40 Prozent werden nach Slowenien, Kroatien, Ungarn und in die Slowakei exportiert. Der Großteil des Zuwachses konnte freilich in den neuen Märkten erzielt werden. »Aber auch der österreichische Markt hat angezogen, nicht nur wegen der günstigen Witterung im November und Dezember«, betont Olbrich. Der Marktanteil des Dachziegelproduzenten sei demnach in österreich um zwei bis vier Prozent angestiegen. Rund 26 Prozent des Steildachmarktes hält laut Olbrich nun die Tondach Gleinstätten AG. über gut ausgelastete Produktionsstätten weiß auch Hans-Jörg Kasper, Marketingchef von Eternit, zu berichten: »Wir sind nun seit Jahren auf einem sehr guten Weg, die Entwicklung 2006 bestätigt dies.« Der Umsatz kletterte 2006 auf 122 Millionen Euro, das ist ein Umsatzplus von 14,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, und das EBIT erreichte rund sieben Millionen Euro. Um dem traditionellen Faserzementhersteller, der lange unter dem Imageverlust durch die vor Jahrzehnten noch mit Asbest versetzten Dachschindeln gelitten hatte, einen kräftigen Innovationsschub zu geben, wurde in den letzten Jahren reichlich in neue Produkte - vor allem in leichte Faserzementelemente - investiert. Aber auch in Betondachsteine. Auf unbeschwerte Leichtigkeit kombiniert mit stierstarken Slogans setzt der jüngste Marktteilnehmer Prefa mit seinen Aluminiumprodukten. »Das letzte Jahr war wieder einmal das erfolgreichste Jahr der Geschichte«, betont Marketingleiter Andreas Palli, »wir sind 2006 in vier neue Länder gegangen und beliefern nun in Summe 16 Länder.« Der Umsatz steigerte sich um 50 Prozent auf rund 100 Millionen Euro.