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Neues Rollenbild für CIOs

Das Zeitalter der Informationstechnologie, wie wir es kennen, ist vorbei. Die IT-Abteilung eines Unternehmens muss heute ihren nachweislichen Beitrag zum Geschäftserfolg leisten - eine reine Unterstützung der Abläufe und Prozesse ist zu wenig. Damit einher geht ein bahnbrechender Wandel des Rollenbildes und damit auch des Anforderungsprofils der IT-Leiter von morgen.

Eine IT-Landschaft, die nicht unmittelbar auf Veränderungen im Geschäftsumfeld reagieren kann und abgekoppelt agiert, stellt nicht nur ein erhebliches Risiko dar, sondern kann im Extremfall das Aus für das gesamte Unternehmen bedeuten - vor allem wenn man bedenkt, dass 80 bis 90 Prozent der Geschäftsabwicklung heute erst durch den Einsatz von Informationstechnologie ermöglicht wird. Die IT zieht sich heute durch alle Bereiche des Unternehmens. Neben der klassischen Abwicklung beispielsweise der Geschäftsabrechnung, Liefer- und Bestellprozessen oder des Personalmanagements geht der Einsatz der IT inzwischen viel weiter: Ohne sie stehen Produktionsstraßen still, bleiben Türen geschlossen oder funktionieren ganze Geschäftsabläufe nicht wie zum Beispiel beim Internet-Banking. George F. Colony, CEO von Forrester Research, schlägt deshalb vor, den Begriff »Information Technology« durch »Business Technology« zu ersetzen.

Dem Business verpflichtet: Die Entwicklung des CIO vom Enabler zum Geschäftsstrategen - diese Entwicklung stellt den CIO (Chief Information Officer) vor neue Herausforderungen - ja, sein gesamtes Anforderungsprofil wird neu definiert: Es reicht nicht mehr aus, nur die technische Mittlerfunktion zwischen der IT und den übrigen Geschäftsfunktionen zu übernehmen. Im Klartext heißt das: Zum einen müssen IT und ihre Services mit den geschäftlichen Abläufen und Zielen Hand in Hand gehen. Auch dann, wenn sich Geschäftsvorgaben kurzfristig ändern. Business Technology trägt zum Geschäftserfolg bei und wird - was bisher in der IT eher unüblich war - auch an ihm gemessen.

Zum anderen gilt es für den IT-Verantwortlichen, sich seine Anerkennung als gleichrangiger \"Mitspieler“ in der Riege der Führungsfunktionen innerhalb eines Unternehmens zu erarbeiten, nicht zuletzt dadurch, dass er eine Sprache spricht, die in der Geschäftsführung verstanden wird - die Sprache der Wirtschaft. CIOs müssen im Zeitalter der Business Technology alle IT-Investitionen im Hinblick auf den Geschäftserfolg messen und beurteilen: inwiefern sie Risiken minimieren, das Unternehmenswachstum beschleunigen und Kosten senken. Und auch so argumentieren können. Das erwartet mittlerweile die gesamte Führungsriege eines Unternehmens, vom Geschäftsführer über den Finanz- bis hin zum Marketing- und Vertriebsvorstand. Der Vorstand will genau wissen, wie der aktuelle Stand des IT-Budgets und der laufenden IT-Projekte aussieht. Wer als IT-Leiter in der Lage ist, alle Messergebnisse so zu aggregieren und aufzubereiten, dass der Vorstand daraus schnell »sprechende« Informationen für das laufende Geschäft ziehen kann, hat hier in jedem Fall die besseren Karten.

Vom CIO zum Unternehmensmitgestalter. Damit verändert sich auch das Rollenbild des CIOs: Technisches Know-how ist zwar weiterhin Teil des persönlichen Rüstzeugs, die unternehmerische Verantwortung und der strategische Weitblick rücken jedoch zunehmend in den Vordergrund. Wenn IT und Business immer mehr verschmelzen, so wächst der CIO in eine geschäftsstrategische Rolle hinein. Im Idealfall wird er in die langfristige Business-Planung eingebunden. Er kann auch in die Rolle des strategischen Beraters schlüpfen, wenn es um so zentrale Fragen geht, welche Funktionen im »IT-Eigenbetrieb« abgedeckt und welche effizienter über externe IT-Services bezogen werden.

Im neuen Zeitalter der Business Technology heißt es: IT-Risiken sind Geschäftsrisiken und IT-Chancen sind Geschäftschancen. Und dies sind exzellente Chancen für den CIO, sich als strategischer Mitgestalter seines Unternehmens zu positionieren, zu dessen wirtschaftlichen Erfolg beizutragen und damit den veränderten Anspruch an die IT zu erfüllen.

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