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Gemeinsam sind wir stark

Was machen zwei Telekommunikationsausrüster, wenn der eine den Wald vor lauter Handys nicht mehr sieht und der andere nicht weiß, wohin er eigentlich gehen soll? Sie schließen sich zusammen. So geschehen bei Nokia und Siemens: Im April wurden die Carrier-Sparten Nokia Business Networks und Siemens Networks zu dem Joint Venture \"Nokia Siemens Networks\" - kurz NSN - zusammengeführt. Beide Mutterfirmen sind zu gleichen Teilen beteiligt und sehen die gemeinsame Tochter nun auf einem zielgerichteteren Weg, als sie es alleine je geschafft hätten. Mit einem kombinierten Pro-Forma-Nettoumsatz von 17,1 Milliarden Euro im Geschäftsjahr 2006 ist NSN das zweitgrößte Unternehmen nach Ericsson für Mobilfunk- und das drittgrößte für Festnetzinfrastruktur. Spätestens bis zum Jahr 2010 will man die Marktführerschaft weltweit angetreten haben. \"In österreich sind wir bereits die Nummer eins\", rechnet Regionsleiter Dietmar Appeltauer vor.

Für das Jahr 2015 wird die umfassende Vernetzung von fünf Milliarden Menschen prognostiziert - das sind etwa 70 Prozent der Weltbevölkerung, die entweder über Internet, Mobil- oder Festnetz miteinander verbunden sein werden. \"Es wird ein extremes Breitbandwachstum geben\", sieht Appeltauer einen Anstieg des Breitbandbedarfs um \"den Faktor 100\". Aufgrund der Branchenerfahrungen von Nokia und Siemens weiß sich der NSN-Manager bei jeglichen Formen der Vernetzungen vorne mit dabei. Der Ausrüster ist in 150 Ländern tätig und betreut mit derzeit rund 60.000 Mitarbeitern weltweit rund 300 Festnetz- und 300 Mobilfunkkunden.

Die österreicher sind innerhalb der NSN-Strukturen Teil der Subregion \"Central East\". Diese Region betreut derzeit mit 1.700 Mitarbeitern die Ländern österreich, Slowenien, Kroatien, Slowakei, Ungarn, Rumänien, Bulgarien, Bosnien & Herzegovina, Serbien & Montenegro und wird von Wien aus geleitet. Doch Regionsleiter Appeltauer erwartet sich nur noch für Bulgarien ein zweistelliges Prozentwachstum in Umsätzen, in den anderen Ländern der Region werde es bestenfalls \"hohe einstellige Zuwächse\" geben. In dem saturierten Markt österreich ist wiederum gefordert, das hohe Geschäftsniveau zu halten und weiter \"für Innovationen und Lösungen für die gesamte Region\" zu sorgen.

In österreich ist NSN mit rund 600 Mitarbeitern an derzeit drei Standorten vertreten, die mittelfristig auf einen einzigen konsolidiert werden sollen. Im Rahmen von Mitarbeiterprogrammen werde auch hierzulande die kolportierte Personalkürzung um 10 bis 15 Prozent bis Ende 2008 durchgeführt werden.

Appeltauer sieht die Telekommunikationsbranche derzeit durch zwei wesentliche Merkmale gekennzeichnet: durch den intensiven Wettbewerb auf allen Ebenen und rasante technologische Veränderungen. \"In Zukunft werden sich viele alte Geschäftsmodelle auflösen, der Markt wird nicht mehr so aussehen, wie heute\", dreht man auch bei NSN nun jeden Stein Richtung All-over-IP.

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