Totgesagte leben länger
- Written by Redaktion_Report
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Mit der seit dem Buchdruck gültigen Weisheit - ein neues Medium hat noch nie ein altes verdrängt - argumentiert Zinggl, dass das klassische Fernsehen von den neuen Distributionskanälen profitieren kann. Zwar seien Mobile TV, IPTV oder VoD keine neuen Medien im strengen Sinn, dennoch werde in der öffentlichen Diskussion das klassische Fernsehen bereits totgesagt, so Zinggl. Dabei sehe die Zukunft des Fernsehens recht gut aus, wenn man die Prognosen für die Fernsehnutzung betrachte. Bis 2010 soll diese laut einer Untersuchung eines Marktforschungsunternehmens um sechs Prozent wachsen. Dennoch sei eine Reihe an Fragen zu klären, bevor auch die klassischen TV-Anstalten von den neuen Kanälen profitieren können.
\"Content ist und bleibt König\", so das Fazit Zinggls. Allerdings seien hier noch Antworten auf einige Herausforderungen offen. Eine sehr große Rolle spiele die Rechtesicherung. \"Vor einem gravierenden Problem stehen alle, die ins Content-Geschäft einsteigen wollen. Das wichtigste bei Content ist die umfassende Rechtesicherung, um massenmedialen Erfolg zielgruppenspezifisch nutzen zu können\", betont Zinggl. An den neuen Distributionskanälen, die von Web 2.0 bis zum interaktiven Fernsehen reichen, würden derzeit jedoch Rechtsanwälte und Veranstalter von Großevents wie Weltmeisterschaften oder den Olympischen Spielen am meisten verdienen. Die Klärung der Rechte sei der Schlüssel zum Erfolg, denn erst dann könne erfolgreicher Content das Zugpferd für erfolgreiche Werbung werden.
Zinggl vergleicht das klassische Fernsehen mit einem Flugzeugträger, der einerseits eine mächtige Waffe sei, die aber allein verwundbar ist. Erst in Begleitung von U-Booten und Schnellschiffen, also den neuen Vertriebskanälen, werde dieser Flugzeugträger zur mächtigsten Waffe. \"Solange jedoch die Strukturen für die Nutzung nicht vollflächig implementiert sind, solange wird auch die Ausschöpfung dieser neuen Möglichkeiten nicht funktionieren\", warnt Zinggl.