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Vorsicht vor wahllosen Investments

\"Der medizinisch-technologische Fortschritt und die demographische Entwicklung unterstützen den Wachstumspfad der Medizintechnik, aber aufgrund des Konsolidierungsprozesses sowie der differenzierten Aussichten in den einzelnen Teilsegmenten ist eine selektive Aktienauswahl zu empfehlen\", meint LBBW-Analystin Silke Stegemann. Zehn börsennotierte Unternehmen der Branche stellen heute, Dienstag, auf dem 7. MedTech Day in Frankfurt ihre aktuelle Geschäftsentwicklung und die Aussichten den rund 120 teilnehmenden Analysten und Investoren vor.

Branchenschwergewicht Carl Zeiss Meditech konnte etwa Anfang März den Aufstieg in den TechDAX vermelden. Eine gewisse Vorsicht lassen die Anleger dagegen beim auf Augenlaser spezialisierten Unternehmen WaveLight walten. \"Wir haben im vergangenen Jahr unsere Ziele nicht erreicht, dementsprechend haben die Anleger reagiert und warten nun ab, ob wir die Ziele in diesem Jahr erreichen\", erklärte WaveLight-Sprecherin Julia Hartmann. WaveLight rechnet im laufenden Geschäftsjahr, das am 31. Juli endet, auf EBIT-Basis mit einer Rückkehr in die schwarzen Zahlen. Der Umsatz soll sich auf 74 Mio. Euro belaufen. Die WaveLight-Aktie kletterte heute, Dienstag, um ein Prozent auf 6,24 Euro. Vor einem Jahr hielt das Papier allerdings noch bei 11,34 Euro.

Das Marktinteresse ist nach Expertenmeinung jedenfalls vorhanden. Viele deutsche Medizintechnik-Unternehmen sind in ihrem Marktsegment weltweit Trendsetter, Innovationstreiber oder sogar Marktführer, wie Analystin Stegemann betont. Darüber hinaus würden börsennotierte Unternehmen in dem voraussichtlich weiter fortschreitenden Konsolidierungsprozess eine aktive Rolle spielen. Auch beim Medizintechnik-Branchenverband Spectaris ist man von einem positiven Ausblick für die Branche überzeugt.

\"Im Jahr 2006 stieg der Umsatz der deutschen Medizintechnik-Hersteller gegenüber 2005 um stolze 8,1 Prozent. Wir rechnen mit einem ähnlichen Umsatzwachstum in diesem Jahr\", so Spectaris-Hauptgeschäftsführer Sven Behrens. Das Wachstum der Inlandsumsätze bliebe aber hinter den Zuwachsraten im Ausland zurück, kritisiert Behrens, der die Politik in der Verantwortung sieht. \"Wir haben im deutschen Gesundheitsmarkt einen politisch verursachten Investitionsstau von rund 30 Mrd. Euro\", betont Behrens. Investitionen in innovative Medizintechnik führen Behrens zufolge nicht nur zu verbesserten Produkten für Patienten sondern auch zu Einsparungen.

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