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Windkraft im Eck

Damit werden 550.000 Haushalte oder drei Prozent des Gesamtstrombedarfs abgedeckt. So weit die gute Nachricht, die die IG Windkraft in einer Zwischenbilanz melden kann. Die schlechte Botschaft aus Sicht der Windmühler: Es werden kaum noch neue Anlagen hinzukommen, da die Errichtungsfrist für Anlagen nach dem alten ökostromgesetz abgelaufen ist. »Das neue ökostromgesetz beschränkt den künftigen Ausbau drastisch«, wie Stefan Hantsch, Geschäftsführer der IG Windkraft, ausführt. Die Fördermittel für »sonstige ökostromanlagen«, unter welche die Windkraft fällt, sind für den Zeitraum 2007 bis 2011 mit 17 Millionen Euro gedeckelt. Dreißig Prozent davon stehen für Windkraft zur Verfügung. »Wir brauchen eine neuerliche Novelle des ökostromgesetzes«, meint Hantsch. Weil das ein frommer Wunsch ist, dessen Realisierung derzeit wohl nicht machbar ist, fordert die IG Windkraft wenigstens Einspeisetarife auf Europaniveau. Darüber wird derzeit gerade verhandelt, der Vorschlag der E-Control für Windkraft liegt bei 7,05 Cent pro Kilowattstunde. »Untragbar«, wie Hantsch meint. Tatsächlich liegt österreich damit im europäischen Vergleich am unteren Ende. In Deutschland und Frankreich kriegen die Betreiber 8,36 bzw. 8,38 Cent, in Tschechien 8,60, in Ungarn 9,20 pro kWh. »Wenn österreich den eingeschlagenen Weg weiterverfolgt, sinkt der Anteil an Erneuerbaren an der Gesamtstromproduktion weiter ab«, ärgert sich Hantsch. Er findet es untragbar, dass in österreich für die Förderung bestehender und neuer Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen künftig 200 Millionen an Fördergeld bereitgestellt werden. Auch der Umstand, dass die mittlere Wasserkraft von 2006 bis 2010 mit fünfzig Millionen Förderung bedient wird, findet er bedenklich. Seine Befürchtung: »Wenn die geplanten 2000-MW-Gaskraftwerke tatsächlich kommen, steigt der Gasverbrauch österreichs um ein Drittel.« Auch an der Verteilung der Lasten von ökostrom hat Hantsch etwas auszusetzen. »Die Großindustrie zahlt künftig 71 Prozent weniger, das kriegen die Haushalte aufgebrummt«, erklärt er.
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