Auf Kurs
- Written by Redaktion_Report
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Geplant ist, dass sich die Eigentümer, die Familie Haselsteiner und Raiffeisen Wien-Nö, auf einen Anteil von bis zu maximal vierzig Prozent an der Strabag SE zurückziehen. Ein Schritt, der eine große Emission voraussetzt. Der Gesamtwert der Strabag, die in ihren rund 450 Tochterunternehmen 44.513 Mitarbeiter beschäftigt, wird von Experten bei rund drei Milliarden Euro angesetzt. Mit den Erlösen aus dem Börsegang will Haselsteiner neben der Eigenkapitalanhebung in die weitere Expansion investieren. Dazu gehört der Ausbau des Mischanlagennetzes in Deutschland ebenso wie der Ankauf von Steinbrüchen in Mittel- und Osteuropa sowie die Errichtung eines Zementwerkes in Ungarn. Auch die vielfach geforderte Einbringung von Kapital in Autobahnlose, die als Public-Private-Partnership-Modelle ausgeschrieben werden, ist im Rechenpaket enthalten.
Deutlichen Rückenwind zum Börsegang erwartet sich der Strabag-Chef vom deutschen Markt. Er glaubt, dass Deutschland bei der Bauleistung spätestens 2007 wieder europäische Durchschnittswerte erreichen wird. Die Strabag erwirtschaftet in Deutschland knapp 38 Prozent ihres Umsatzes. 2005 war der Ertrag dort eigenen Angaben zufolge »mager, aber positiv«. Mit österreich, wo die Strabag immerhin mehr als zwanzig Prozent der Konzernbauleistung erledigt, ist Haselsteiner zufrieden. »österreich ist okay, die Butter kommt aber aus anderen Regionen«, sagt der Baumagnat. Was weitere Firmenkäufe betrifft, gibt sich Haselsteiner zurückhaltend: »Ich sehe nichts, an dem wir nicht vorbeigehen könnten.«
Der nunmehr bevorstehende Börsegang ist für den Strabag-Chef kein Neuland. Die Bauholding notierte bis zur übernahme der Strabag Deutschland 2003 an der Wiener Börse. Die Strabag AG ist derzeit noch in Frankfurt notiert, was für Haselsteiner kein Hindernis für einen erneuten Börsegang ist. Für ihn wäre ein späterer Tausch der deutschen AG-Aktien und Wiener SE-Papiere denkbar. »Wir müssen nicht raus aus der deutschen Börse«, bekräftigt er.