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Zwischen Wachstum und Bremse

Einem im April veröffentlichten Strategiepapier zufolge warnt die Investmentbank Raiffeisen Centrobank (RCB) vor neuen Umsatzkillern für Telekommunikationsprovider in Zentral- und Osteuropa. Telcos wie Cesky Telecom, Magyar Telekom, die polnische TPSA sowie die russischen Betreiber MTS, Rostelecom und Vimpelcom würden zwar zufriedenstellende Geschäftszahlen schreiben, sind aber aufgrund mangelnder Bilanzierungsrichtlinien und einer oft schleppenden Regulierung Risken ausgesetzt.

Generell schreiben die Experten den ehemaligen Monopolisten die größten Marktchancen zu. \"Die Incumbents werden weiterhin attraktiv für Investoren bleiben\", meint Claudia Vince-Bsteh, Leiterin der Aktienanalyse der Raiffeisen Centrobank. Gründe dafür seien Kosteneinsparungen, die sich bei weiteren Fest- und Mobilnetz-Fusionen ergeben würden, geringe Schuldenstände, eine moderate Ausgabenpolitik sowie eine durchwegs positive Cash-flow-Situation.

In Zentraleuropa verdient die Telekom Austria eine nähere Betrachtung durch die RCB. Hier erwartet man zwar keine weiteren strategischen Entscheidungen des Miteigentümers öIAG vor den Nationalratswahlen im November, ein Verkauf der Anteile am Incumbent würde aber zweifelsohne den Aktienwert wieder in neue Höhen treiben. Weiters gelten mögliche übernahmen in Serbien und Bosnien - beides Märkte mit hohem Wachstumspotenzial - als Katalysator für weitere Wertzuwächse.

Gefahr für Telcos. Nicht so positiv werden die EU-Bestrebungen aufgenommen, eine Reduktion der Roaminggebühren um bis zu 50 Prozent bis Mitte 2007 zu erreichen. Schätzungsweise 15 Prozent Umsatzanteil hat der Bereich Roaming bei den Mobilfunkern. Eine Beschneidung dieses Umsatzes wird Vince-Bsteh zufolge in signifikanten änderungen in den Geschäftszahlen der Provider resultieren. Doch Gefahr für die Telcos droht auch aus anderen Richtungen: Festnetzanbieter kommen zunehmend durch VoIP und der nicht mehr enden wollenden Migration ins Mobilgeschäft unter Druck.

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