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\"Können nur gewinnen“

Report: SAP hat zuletzt den Ausblick für das Wachstum des Softwarelizenzumsatzes im heurigen Jahr entgegen den Prognosen erhöht. Ist der Businesssoftwaremarkt generell am Gesunden?
Wolfgang Schuckert: Die Erfolge für die Softwarebranche stellen sich mit den wachsenden Netzwerken ein. In einer boomenden Branche mit geografisch verstreuten Unternehmensstandorten sind Investitionen meist in den Bereichen Hardware und Netzwerke angesiedelt. Der Businesssoftware-Aspekt kommt dann aber zum Tragen, wenn es darum geht, das unternehmenseigene Know-how an die expandierenden Standorte zu tragen. Dies lässt sich mit SAP-Software ohne höheres Risiko einfach bewerkstelligen. Dabei wird den Portfolios vor allem Flexibilität abverlangt. Wir beobachten jetzt ein Wiederaufflammen des ASP-Gedankens. Solche Lösungen werden stark nachgefragt - nur redet heute jeder von Managed-Services.

SAP geht es sehr gut, wir haben eine treue Kundenbasis und sind stets innovativ am Markt präsent. Wenn auch an einem solch gesättigten Markt sicherlich nicht mehr Steigerungen um zwanzig Prozent möglich sind: Solche Erfolge passieren in anderen Regionen, wie etwa den neuen EU-Ländern. In österreich werden wir das Jahr 2005 mit einem Gesamtumsatz von voraussichtlich rund 135 Millionen Euro abschließen können. 2004 wurde noch ein Umsatz von 122 Millionen Euro erzielt.

Microsoft Business Solutions ist der Meinung, die kleineren und mittleren Betriebe in österreich wären nicht im Kernbereich von SAP und würden deshalb verstärkt in den Fokus von Microsoft genommen.
Es stimmt schon, SAP ist aufgrund seiner Geschichte lange nicht in diesem Markt tätig gewesen. Dies hat sich nun aber geändert, die KMU wurden zum Kernbereich von SAP. Wir bieten mit SAP Business One und mySAP All in One sehr gute Produkte für den Mittelstand und den gehobenen Mittelstand. International läuft der Mittelstandsbereich in seiner Definition und der Größenordnung der Unternehmen sicherlich anders, in österreich haben wir aber die vorhandene Produktmatrix effizient auf die kleineren Unternehmen und vertikal auf ihre Sparten legen können. Best-Practice-Beispiele, wie etwa der niederösterreichische ölfeldausrüster Schoeller-Bleckmann beweisen dies. Dieses Mittelstandsunternehmen expandiert international, ist am Markt äußerst erfolgreich und benötigt Softwarelösungen, die Projekten in Großunternehmen gleichkommen. Schoeller-Bleckmann ist ein gutes Beispiel, dass bei Anforderungen an die IT die Unternehmensgröße nicht allein zählt.

Wie hoch ist die Kundenzahl, die mit SAP Business One bislang gewonnen werden konnte?
Wir haben mit SAP Business One rund 200 Kunden mit Größenordnungen von zwei bis drei Benutzern bis hin zu zwanzig bis dreißig User. Wir sind mit dieser Strategie durchaus recht zufrieden, ist dies doch bereits ein global benutztes Produkt. Eine Aufgabe ist nun aber ein neues Betreuungsmodell zu finden um mittels Partnerrekrutierungen weiterhin zu expandieren.

Wird Oracle nach den jüngsten Akquisitionen von Peoplesoft und Siebel stärker an den Marktanteilen von SAP in Europa kratzen?
SAP kann hier kurz- und mittelfristig nur gewinnen. Mit den übernahmen der letzten Jahre von J.D. Edwards, Peoplesoft und Siebel wurden Marktplayer mit einer großen, installierten Basis vom Markt genommen. Wir standen mit Unternehmen wie Siebel in Konkurrenz - nach dem Kauf durch Oracle sind nun aber alle verunsichert, vor allem was die Fortführung älterer Produktlinien betrifft. Die Homogenisierung dieser Portfolios wird nicht von heute auf morgen passieren. Oracle ist für uns aber weiterhin auch ein geschätzter Partner im Datenbankbereich. Ich denke, SAP hat in österreich einen guten Ruf. Da und dort gibt es sicherlich kritische Stimmen - dies ist aber bei Großprojekten oft unvermeidlich.

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