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Nischen in der Krise

Der E-Learning- und Erwachsenenbildungsspezialist bit fährt derzeit auf mehreren Ebenen Erfolgsprojekte.

Als langjähriger Partner des Arbeitsmarktservice (AMS) ist die in Graz ansässige bit Gruppe auch in Krisenzeiten gut unterwegs. So boomen derzeit Bildungsprogramme für frei gestellte Arbeitnehmer, die sogenannte Bildungskarenz. "Bislang war es den Unternehmen nur schwer klar zu machen, welche Vorteile sie aus einer schulungsbedingten Karenzierung ihrer Mitarbeiter ziehen können", blickt Markus Jung, Marketingleiter des Schulungsbereichs bei bit zurück. "Durch die Wirtschaftslage springen nun viele aber auf die geförderte Bildungskarenz auf", beobachtet er. Teile der Ausbildungskosten werden dabei vom Land übernommen. Dem Unternehmer entstehen keine Lohnkosten aufgrund der direkten Unterstützung durch das AMS. Am Ende des Tages – dieser dauert je nach Bundesland sechs bis zwölf Monate – bekommt das Unternehmen seinen Mitarbeiter höher qualifiziert wieder zurück.

In der Steiermark punkten die Grazer derzeit auch mit Lernangeboten zum "Unternehmerführerschein", der in einem Pilotprojekt erstmals auch an Berufsschulen unterrichtet wird. Der Führerschein geht auf eine Initiative der Wirtschaftskammer zurück,  Jugendliche erwerben damit wirtschaftliche Kompetenz. Ziel ist zudem, Zusammenhänge in den Bereichen Volkswirtschaft und Staatshaushalt sowie Marketingprozesse zu verstehen. Mit diesem Schuljahr wurde der Führerschein an drei steirischen Berufsschulen als Hauptgegenstand aufgenommen, an weiteren vier Schulen wird das Thema als Freifach unterrichtet. Die Grazer hoffen nach Abschluss des Schulversuchs auf eine Ausweitung auf die ganze Steiermark respektive Österreich. "In Österreich gibt es jährlich rund 30.000 Neugründungen. Statistisch gesehen haben jene zehn Prozent, die wir mit dem Know-how des Unternehmerführerscheins begleiten, eine höhere Lebensdauer", rechnet bit-Experte Gottfried Reyer vor. Dabei werden den Gründern nicht nur betriebswirtschaftliche Grundlagen beigebracht, sondern auch Geschäftsideen auf Herz und Nieren geprüft. Jüngstes Beispiel für dieses Programm: Reyer berichtet von einer angehenden Friseurin in Graz, die sich schlussendlich doch auf Kopfmassage spezialisierte. "Ihr Geschäft läuft bestens. Sie hat mit dem von uns vermittelten Wissen und Rüstzeug eine Nische gefunden und erfolgreich besetzt."
Last modified onDonnerstag, 29 Oktober 2009 16:24
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