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Wer Pleite geht ist meist selber schuld

Wer Pleite geht, hat sich dies meist selbst zuzuschreiben - auch wenn man nur allzu oft den Spiegel für das Gesicht verantwortlich machen möchte. Zu diesem Schluss kommt der Kreditschutzverband von 1870, der die Gründe heimischer Unternehmenspleiten 2001 veröffentlichte. 34 Prozent der Pleitenursachen waren laut KSV zurückzuführen auf innerbetriebliche Fehler, 27 Prozent auf Fahrlässigkeit, 18 Prozent auf Kapitalmangel und sechs Prozent auf persönliches Verschulden.

Nur in zwölf Prozent der Fällen seien Fehler oder Verlustquellen im außerbetrieblichen Bereich zu suchen. Diese Größenordnungen haben sich seit Jahren kaum verschoben und gelten auch grob für die IT-Branche. Hier spiele das mangelnde Eigenkapital eine unverhältnismäßig große Rolle.

Die Zahlungsunfähigkeit werde meistens durch ein Zusammenwirken verschiedener Faktoren hervorgerufen. Aufgezählt werden gravierende Buchführungsmängel, fehlende betriebswirtschaftliche Sachkenntnis, mangelnde Planung & Steuerung, unzureichend ausgebildete Kontrollsysteme, strangulierende Kalkulationen, impotentes Inkassowesen, zu schnelles Wachstum, Eigenkapitalmangel, unzulängliches Qualitätsmanagement, bis hin zu übermäßigen Ansprüchen im Lebensstandard und wirtschaftskriminelle Handlungen.

Eine objektive Betrachtung der 2.343 untersuchten Fälle des Vorjahres (80 Prozent der eröffneten Unternehmenspleiten österreichs) zeige, dass überall die Insolvenzreife schon vor den Terroranschlägen des 11. Septembers gegeben war. Gleichzeitig wurde betont, dass in österreich die überlebensquote der neu gegründeten Unternehmen sehr hoch sei. Der Anteil der Insolvenzen an der Zahl aller Unternehmen belaufe sich auf nicht einmal zwei Prozent.

Ein Unternehmen erfolgreich zu führen funktioniere auf jeden Fall nicht mit "Management by Hubschrauber": über allem schweben, mit Getöse zeitweise Bodenkontakt aufnehmen, dabei gehörig Staub aufwirbeln und dann wieder abheben. Gefragt seien tatendurstige Führungspersonen, die Realismus und Kreativität verbinden und sich den Mühen der Ebene unterwerfen.

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