Qualität: Fundament für die Zukunft
- Written by Redaktion
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Disruptiv ist ein Schlagwort, das medial in aller Munde ist und als Synonym für jene Veränderungen und Herausforderungen steht, mit denen Unternehmen in einem volatilen Wirtschaftsumfeld konfontiert sind. Auch das 23. qualityaustria Forum in Salzburg rückt diese Thematik in den Mittelpunkt und zeigt auf, wie Qualitätsmanagement Unternehmen auf dem Weg in eine ungewisse Zukunft unterstützen kann.
Ein Kommentar von Konrad Scheiber, CEO Quality Austria
Qualitätsplanung zur Qualitätssicherung
Im Bereich Qualitätsmanagement sehen wir jene Entwicklung, dass die Frage »Was ist gute – und was ist schlechte Qualität?« von Organisationen zunehmend mit einem gewissen Grundnutzen verknüpft wird. Der Grundnutzen von Qualität spiegelt sich dabei in diversen Qualitätskriterien wider, wie beispielsweise Verfügbarkeit, Funktionalität oder Sicherheit. Dabei gilt es der zukünftigen gesellschaftlichen Erwartungshaltung gerecht zu werden und dies entsprechend im Managementsystem zu berücksichtigen. Auch wird die verstärkte Integration der Qualitätsplanung in Innovation und Umfeld zunehmend an Bedeutung gewinnen. Qualitätsplanung ist als Teil der Qualitätssicherung ein ganz elementares, aber bisher noch weit unterschätztes Instrumentarium. Wie uns aktuelle Auditsituationen lehren, können wir aus der derzeitig umgesetzten Praxis relativ wenig für künftige Entwicklungen lernen. Vielmehr gibt es noch viel zu tun, um Qualität in Zukunft sicherzustellen – und hier kommt die Qualitätsplanung ins Spiel.
Auch Audits müssen an die Herausforderungen der Zukunft angepasst werden. Denn wenn diese auch künftig noch Wert haben sollen – sprich Audits, die eine entsprechende Wertschöpfung erzeugen –, ist es notwendig, dass man sie zu sogenannten »Intelligenztests für Organisationen« weiterentwickelt. So mancher Systemverantwortliche wird sich die Frage stellen müssen, in wieweit er sich mit der Intelligenz der Organisationen überhaupt auseinandersetzen will. Auch gilt es zu hinterfragen, ob der wirkliche Nutzen des Managementsystems im Vordergrund steht und nicht der Marketingeffekt des erlangten Zertifikats.
Disruptive Technologien
Ein weiterer spannender Bereich ist die Integration der Qualitätsplanung in technische Netzwerke. Bisherige Methoden werden sich stark verändern und anpassen müssen, um mit dem Entwicklungsdruck Schritt zu halten. Denn technische Trends wie Industrie 4.0 haben starke Umwälzungen zur Folge und werfen neue Fragen auf wie »Kann man eine unabhängige Messmaschine in eine Werkzeugmaschine integrieren?«. Auch die gesamte Datenverarbeitung wird künftig eine große Rolle spielen. Eine Schnittstelle zwischen Daten und Planungssystem wird unumgänglich, damit Qualitäts-, Umwelt- oder Sicherheitsdaten integriert werden können.
Im Fokus sollte dabei der Leitsatz stehen: »Verstehe das Geschäft und den Wert der Daten deiner Kunden.« Auch die Qualität des Zusammenarbeitens bzw. des Miteinanders und des Führens müssen angesichts künftiger Veränderungen maßgeblich weiterentwickelt werden. Wichtig ist dabei, dass mit den durch Restrukturierungen neu entstehenden Kompetenzen, Qualifikationen und Anforderungen an die Mitarbeiter sinnstiftend umgegangen wird. Hier wird sich ebenso die Qualität des Stils (Beziehungsstil, Arbeitsstil, Denkstil) weiterentwickeln müssen, um mit fraktalen Organisationen, digitalen Nomaden und anderen Begleiterscheinungen dieser Entwicklung gekonnt umzugehen.