Gewaltfreie Kommunikation
- Written by Redaktion
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Das Modell der Gewaltfreien Kommunikation (GFK) soll das gegenseitige Verständnis in alltäglichen und beruflichen Beziehungen fördern. Sich klar und aufrichtig auszudrücken, fällt den meisten Menschen schwer. Die Kommunikationstrainerin Pia Cornaro sieht hierin einen Grund für häufig auftretende Kommunikationsprobleme in Unternehmen. Die Aufmerksamkeit wird oft eher auf das gerichtet, was stört, als auf das, was stattdessen wünschenswert wäre. Es kommt so zu Vorwürfen, moralischen Belehrungen und Rechthaberei anstatt zu konstruktiven Gesprächen und Lösungsversuchen. Um diesen Verhalten entgegenzuwirken, schlägt Cornaro das Modell der »Gewaltfreien Kommunikation« vor.
Vom Gefühl zum Bedürfnis. »Bei der Gewaltfreien Kommunikation geht es darum, sich klar und aufrichtig auszudrücken. Sie lehrt uns, in Kontakt mit unseren eigenen Bedürfnissen zu kommen. Diese sind universell, das heißt jenseits aller kulturellen, religiösen, geschlechtsspezifischen oder durch Alter oder Herkunft bedingten Unterschiede«, sagt sie. Deswegen seien unsere Bedürfnisse und Wünsche das geeignete Mittel, Verbindung und Verständnis – auch über nationale Grenzen hinweg – zu schaffen. Die menschlichen Gefühle seien dabei ein nicht zu vernachlässigender Faktor. »Wenn ich innehalte und mir klar mache, was nicht erfüllt ist und diese Gefühle auslöst, bin ich bereits auf dem Weg, mir Handlungsmöglichkeiten zu erschaffen, die eine Erfüllung dieser Bedürfnisse ermöglichen«, erklärt Cornaro.
Vier Schritte der Gewaltfreien Kommunikation. Durch GFK sei es möglich, zu lernen, die eigenen Anliegen so auszudrücken, dass diese die Gesprächspartner mit einer offenen Haltung, also Wertung und Kritik, hören. Zentral sei hier das 4-Schritte-Modell:
1. Die wertfreie Beobachtung (Was hat die Person gesagt oder getan?),
2. das dadurch ausgelöste Gefühl,
3. der Schluss vom Gefühl auf das Bedürfnis und
4. die eindeutige Bitte um eine machbare Handlung.
Ziel der Gewaltfreien Kommunikation ist es, die Bedürfnisse aller Beteiligten zu berücksichtigen. Gerade im interkulturellen Kontext sei dieses Modell hilfreich, weil es ermögliche, die Verhaltensweisen anderer wertfrei und ohne Interpretation zu beschreiben. Pia Cornaro veranstaltet Workshops, um Interessierten das Modell der Gewaltfreien Kommunikation näher zu bringen.