Bosse mit Blaulicht
- Written by Redaktion_Report
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Wenig Gelegenheiten für Jubelmeldungen: Weil Sanierungsmanager dort arbeiten, wo ein Unternehmen gerettet werden muss, inklusive Arbeitsplatzabbau, sind sie selten sehr gesprächig. Trotzdem sind einige von ihnen geradezu prominent geworden - durch Erfolge oder durch spektakuläre Misserfolge. Manche sanierten fallweise - so wie Hansjörg Tengg den Konsum, bevor er als Chef zur Handyfirma max.mobil, heute T-Mobile wechselte. Oder Alfred ötsch, der zu diesem Zweck AUA-Chef wurde. Branchenveteran Erhard F. Grossnigg müsste dagegen erst die Bücher prüfen, bevor er sich auf eine Zahl festlegen kann: »Ich machen das seit 30 Jahren. Es waren über 100 Fälle«, sagt er. Darunter die Autohandelskette Forstinger oder die Textilfirma Huber, an der er auch selbst beteiligt ist. Rund um Grossnigg ist im Lauf der Zeit eine ganze Sanierer-Schule in österreich entstanden - so stand er etwa auch Pate bei der Gründung der Sanierungs-Investmentgesellschaft VMS Value Management, die Niedermeyer und Cosmos auf Vordermann bringen will. Auch andere Turnaround-Profis, etwa WU-Professor Johann Risak, Josef Taus und Alois Czipin, haben im Lauf der Jahre zahlreiche Sanierungsexperten großgezogen - ebenso wie der Industrielle Herbert Liaunig.
Rund 100 wirkliche Profis im Sanierungsmanagement gibt es in österreich, schätzt Thomas Jungreithmeir, Partner bei der Beratungsfirma KPMG. Etwa 200 haben laut WKö-Statistik die Spezialisierung »Restrukturierungsberater« angemeldet, 150 bis 200 weitere arbeiten als Interimsmanager gelegentlich in diesem Feld. Doch Profis wie Grossnigg gibt es wenige. Das soll sich ändern, wenn es nach der Branchenplattform »ReTurn« (www.restrukturierung.at) geht, die 2006 von Großbanken wie BA-CA, Rechtsanwaltskanzleien wie Wolf Theiss und Beratungsfirmen wie der KPMG gegründet wurde. Sie bietet ab Herbst eine eigene Ausbildung und ab 2008 die Zertifizierung zum »Restrukturierungsmanager« für Manager mit mehrjähriger Berufserfahrung. »Wir streben nach Transparenz und wollen die Qualitätsstandards heben. Das hat in den USA, wo es das schon lange gibt, zu einer regelrechten Industrialisierung und einem Boom der Branche geführt«, sagt Jungreithmeir. Nicht zuletzt sollen dubiose Akteure, die durch Missmanagement, undurchsichtiges Asset-Stripping und ähnliche Praktiken Wirbel machen, zurückgedrängt werden.
Rund 100 wirkliche Profis im Sanierungsmanagement gibt es in österreich, schätzt Thomas Jungreithmeir, Partner bei der Beratungsfirma KPMG. Etwa 200 haben laut WKö-Statistik die Spezialisierung »Restrukturierungsberater« angemeldet, 150 bis 200 weitere arbeiten als Interimsmanager gelegentlich in diesem Feld. Doch Profis wie Grossnigg gibt es wenige. Das soll sich ändern, wenn es nach der Branchenplattform »ReTurn« (www.restrukturierung.at) geht, die 2006 von Großbanken wie BA-CA, Rechtsanwaltskanzleien wie Wolf Theiss und Beratungsfirmen wie der KPMG gegründet wurde. Sie bietet ab Herbst eine eigene Ausbildung und ab 2008 die Zertifizierung zum »Restrukturierungsmanager« für Manager mit mehrjähriger Berufserfahrung. »Wir streben nach Transparenz und wollen die Qualitätsstandards heben. Das hat in den USA, wo es das schon lange gibt, zu einer regelrechten Industrialisierung und einem Boom der Branche geführt«, sagt Jungreithmeir. Nicht zuletzt sollen dubiose Akteure, die durch Missmanagement, undurchsichtiges Asset-Stripping und ähnliche Praktiken Wirbel machen, zurückgedrängt werden.