Überleben in schwierigen Zeiten
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Leben im Job in schwierigen Zeiten => positive Differenzierung von anderen => Selbstbewusst werden => Akzeptieren der Krisensituation => positive Zukunftsbilder vermitteln => aktiv gelassen agieren => Zusatzleistungen erbringen => »niedrigere« Arbeiten akzeptieren => Energetisieren statt unreflektiert treiben
Von Johann Risak
Schauen wir uns diese Problemstellung einmal anders an. Transformieren wir für uns persönlich den Titel in: »Leben im Job in schwierigen Zeiten«. Damit haben wir, was wir auch mit unseren Produkten, Leistungen und Unternehmen tun sollten, für uns den Hebel der positiven Differenzierung von anderen in die Hand genommen.
Unser Ziel könnte sein, durch
- den Aufbau von Selbstbewusstsein,
- bewusste und sichtbar gemachte Anerkennung der Krisensituation,
- positive Zukunftsorientierung,
- aktive Gelassenheit,
- Bereitschaft zur Erbringung von Zusatzleistungen und
- Akzeptanz auch von »niedrigeren« Arbeiten
nach unten, oben, links und rechts in anderen Personen realistische Bilder einer wieder besseren Zukunft entstehen zu lassen. Verbunden mit diesem Entstehen der Bilder ergibt sich der Aufbau von Hoffnung und damit die Energetisierung des Umfelds der Führungskraft.
Es geht darum, Potenziale für die Wende zum Besseren aufzubauen und das möglichst unbeschädigt zu überleben. Da fällt manches weg, da in der Krise manches beweglich wird, manches ist zu verbessern, da Bereitschaft dazu aufkommt und die Dringlichkeit einsichtig ist. Manches Sinnvolle kommt hinzu, z.B. qualifizierte Mitarbeiter, die bisher nicht zu vernünftigen Bedingungen zu bekommen waren.
Den ersten Schritt stellt das Bewusstwerden der Stärken und Schwächen sowie der Bedrohungen und Opportunitäten der eigenen Person und jener des Umfelds dar. Wer sich seiner selbst und des Umfeldes nicht bewusst wird, bleibt ein Getriebener und wird zu einem wenig reflektierenden Treiber.
Im zweiten und dritten Schritt geht es um die bewusste Anerkennung der Krisensituation und die auf die Person (Personengruppen) abgestellte persönliche Krisenkommunikation. Dazu muss Zeit sein. Zur persönlichen Anerkennung bedarf es auch der glaubwürdigen Vermittlung von positiven Zukunftsbildern.
Im vierten Schritt bedarf es der aktiven Gelassenheit, die sich in den konsequent auf die Krisenbewältigung gesetzten Maßnahmen und in der Festigung der Zukunftsbilder spiegelt. Hektiker finden keine Gefolgschaft.
Die bisherigen vier Schritte sind in einer vorgelebten Bereitschaft zu Erbringung von eigenen Zusatzleistungen und durch die Akzeptanz auch von »niedrigeren« Arbeiten, weil es sein muss, in den Schritten fünf und sechs abzusichern.
Die Krisenbewältigung und der Aufbau von Potenzialen für die Wende zum Besseren braucht keine unreflektierten Hektiker und Treiber, sondern Personen, welche die Krisensituation anerkennen, diese als Herausforderung annehmen und anderen Personen Halt geben und Respekt in einer schwierigen Situation entgegenbringen. Ein solches Verhalten erleichtert Führungskräften auch ein Überleben im Job in schwierigen Zeiten. Ziel sollte es sein, nach der Krise besser als vor der Krise dazustehen. Für gute Krisennutzer ist dies möglich!
Literaturhinweise
Job in a Recession, in: Harvard Business Review, September 2008, S. 113–116.
Ghoshal, S./Bruch, H.: Reclaim Your Job, in: Harvard Business Review, March 2004, S. 41–4