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Umzug mit Möbelspedition: schwarze Schafe erkennen

Umzug mit Möbelspedition: schwarze Schafe erkennen

Ohne gut durchdachten Schlachtplan wird der Umzug noch viel anstrengender als er ohnehin schon ist. Ein seriöses Umzugsunternehmen kann einem sehr viele Sorgen ersparen, doch bei der Auswahl sollte man auf einige Punkte achten.

Nachhaltiges Wohnen und Conceptual Living sind der Trend von morgen. Die österreichischen Hoch- und Tiefbauunternehmen haben im ersten Quartal 2015 einen Bauproduktionswert von 2,5 Milliarden Euro erwirtschaftet. Und wo gebaut wird, wird auch umgezogen.

Jeder, der einen Umzug durchgeführt hat, weiß, dass dieser ohne richtige Planung und Organisation im Chaos enden kann. Denn obwohl es meistens so wirkt, als müssten nur wenige Dinge eingepackt werden, stellt der Verbraucher am Tag des Umzugs fest, dass er zu wenig Umzugskartons gekauft hat und das Einpacken länger dauert als gedacht. Mancher hat deshalb den Auszugstermin verschoben. Deshalb ist es wichtig, sich im Vorfeld eine Checkliste zu erstellen. In dieser notiert der Verbraucher alle Räume sowie die Gegenstände, die er entsorgen will und die Möbel, die er mitnehmen möchte.

Viele Ratgeber empfehlen, den Umzug von einem professionellen Umzugsservice durchführen zu lassen, um sich Stress, Streit und Energie zu sparen. Allerdings gibt es unter den Speditionen viele schwarze Schafe, die den Verbraucher im wahrsten Sinne des Wortes im Regen stehen lassen. Es gibt Fälle, in denen billige Umzugshelfer nur die Hälfte des Umzugs übernehmen. Sie lassen sich im Voraus bezahlen und machen sich dann aus dem Staub.

Seriösen Umzugsservice engagieren

Verbraucher wollen Geld sparen und hohen Kosten beim Umzug vermeiden. Doch bei der Auswahl der Umzugsfirma lohnt es sich oft, einige Euro mehr auszugeben. Allerdings ist es bei der großen Anzahl von Anbietern nicht leicht, das richtige Unternehmen auszuwählen. Die Unterschiede in der Seriosität und Qualität sind groß. Besonders im Internet werben viele Möbelspeditionen mit Schnäppchenpreisen.

Seriöse Umzugsunternehmen besitzen eine Güterkraftverkehrsgenehmigung (Informationen dazu gibt es hier) und müssen bei Anfrage die gesetzlich vorgeschriebene Versicherung vorweisen. Zudem planen sie gemeinsam mit dem Verbraucher den Umzug und erstellen im Voraus ein kostenloses Angebot, das übersichtlich gestaltet ist und alle vereinbarten Leistungen und Preise klar und eindeutig enthält. Eine weitere Möglichkeit, um sich von der Qualität der Möbelspedition zu überzeugen, bieten Zertifizierungen wie

  • die Europäische Umzugsnorm,
  • das FIDI-Zertifikat oder
  • die ISO 9001 Qualifizierung.

Auch die Mitgliedschaft in einem Speditionsverband spricht für das Umzugsunternehmen. Der Österreichische Möbel-Transport-Verband stellt Mitgliederunternehmen einen Umzugsberater zur Verfügung, der den Vertrag mit dem Kunden regelt und den Umzug plant. Die Möbelspedition verpflichtet sich im Gegenzug zu einem Kundenschutz. Weiterhin lässt sie sich regelmäßig von einer neutralen Organisation überprüfen. Über die Webseite des Verbands kann der Verbraucher ein Umzugsunternehmen in seiner Nähe suchen.

Die wichtigsten Kriterien für eine gute Umzugsfirma im Überblick:

  • FIDI-Zertifikat
  • ISO Qualifizierung
  • Europäische Umzugsnorm
  • Kostenloses Angebot
  • Umzugsplanung enthalten
  • Schadensversicherung
  • Besitz einer Güterkraftgenehmigung

Diese Umzugsanbieter sollte der Verbraucher meiden

Möbelspeditionen, die nur über eine Telefonnummer erreichbar sind, lediglich ihre E-Mail-Adresse in einem Internetportal angeben oder ein Pseudonym nutzen, sollte der Verbraucher nicht kontaktieren. Diese Anbieter haben keine feste Firmenstruktur, arbeiten in der Regel nicht mit qualifiziertem Personal und ohne gesetzlich vorgeschriebene Versicherungen. Bei Schäden bleibt der Kunde auf den Kosten sitzen. Finger weg auch von Anbietern, die Preise ohne Steuer angeben und keinen Vertrag aufsetzen.

Umzugsfirmen mit diesen Merkmalen sind unseriös:

  • Kein schriftlicher Vertrag
  • Preise ohne Steuerabgabe
  • Kunde haftet im Schadensfall
  • Keine Firmenangaben und keine Postanschrift
  • Keine Angaben über einen Geschäftsführer oder andere handelsrechtliche Angaben
  • keine AGBs und Haftungsbestimmungen
  • Keine Umzugsplanung
  • extrem niedriger Schnäppchenpreis

 Haftung im Schadensfall

Der Ratgeber von immowelt.at rät, sich im Vorfeld über die Schadenshaftung zu informieren. Seriöse Umzugsfirmen haften generell für die Schäden, die sie beim Umzug verursachen. Der Verbraucher kann diese in der Regel bis zu 10 Tage nach dem Umzug melden, wenn es sich um versteckte Schäden handelt. Wichtig zu wissen ist, dass die Haftung des Spediteurs begrenzt ist. Wenn der Wert des Hausrats über dieser Haftungsgrenze liegt, sollte der Verbraucher eine Transportversicherung abschließen.

Die Möbelspedition haftet nicht, wenn sie den Schaden trotz großer Sorgfalt nicht verhindern konnte, zum Beispiel bei einer Naturkatastrophe. Ebenso wenig haftet sie für Gegenstände, die sie nicht selber verpackt hat sowie für Tiere, Pflanzen, Geld und andere wertvolle Gegenstände. Bevor der Verbraucher den Vertrag mit der Möbelspedition unterschreibt, empfiehlt es sich, die Geschäftsbedingungen nachzulesen und sich über die Versicherungen zu informieren.

Auch sollten sie bedenken, dass im Falle eines Schadens die Beweislast bei ihnen liegt. Erkennbare Schäden, die beim Umzug passiert sind, sollte der Verbraucher am Umzugstag auf dem Arbeitsschein vermerken und von der Spedition gegenzeichnen lassen.

Tipp zum Schluss: Angebotsvergleich

Verbraucher sollten bei seriösen Umzugsunternehmen Angebote einholen und diese vergleichen. Das günstigste Angebot ist nicht immer das Beste. Denn viele Unternehmen veranschlagen zusätzliche Gebühren wie Standgebühr, Treppengeld oder Spesen. Der Verbraucher sollte bei der Spedition nachfragen, ob diese Extrakosten im Angebot enthalten sind oder nachträglich draufgeschlagen werden. Günstige Pauschalpreise sind grundsätzlich mit Vorsicht zu genießen.

Wenn der Verbraucher den Umzug rechtzeitig plant und sich rund ein bis zwei Monate vorher um eine Spedition kümmert, hat er einen größeren Spielraum für Preisverhandlungen. Die meisten Spediteure, die terminlich noch nicht ausgelastet sind, gehen gelegentlich auch ein gutes Stück mit dem Preis herunter.

 

Last modified onMittwoch, 23 September 2015 14:28
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