Menu
A+ A A-

Großer Aufholbedarf

\"lucianoEin Gastkommentar von  Luciano Cirinà, Vorstandschef Generali Österreich.

Das Vertrauen in die staatliche Pension sinkt kontinuierlich. Doch fast die Hälfte der Österreicherinnen und Österreicher hat bisher noch keine Maßnahmen in Richtung Privatvorsorge gesetzt.

In den vergangenen eineinhalb Jahrzehnten war rund um die Pension ein großes Thema vorherrschend: die Sicherheit der Pensionszahlungen jetzt und in Zukunft. Das Vertrauen in die staatliche Pension sank kontinuierlich. Aktuell glauben nur mehr 18 Prozent der Österreicher, dass ihre Pension zum Zeitpunkt des Pensionsantrittes in voller Höhe gesichert sein wird.

Fest steht jedenfalls: Die Nettoersatzrate wird in Zukunft zurückgehen. Denn die Lebenserwartung steigt, und das tatsächliche Pensionsantrittsalter sinkt. 

Säulen-Modell

Nicht sinnvoll ist bei der Pensionsvorsorge eine ideologische Debatte Privat gegen Staat. Die beiden Säulen sollen eine sinnvolle Ergänzung darstellen.

Langfristig ist nur eine Kombination aus staatlicher, privater und betrieblicher Vorsorge der richtige Mix. Hier hat Österreich enormen Aufholbedarf.

Hohe Flexibilität

Die Mehrheit der Bevölkerung ist sich der Pensionsproblematik inzwischen bewusst. So verzeichneten wir in den letzten 15 Jahren eine starke Zunahme in der privaten Pensionsvorsorge. Der österreichische Versicherungsmarkt entwickelte dazu viele hervorragende Produkte für die private Altersvorsorge, um möglichst hohe Flexibilität lebensbegleitend bieten zu können.

Auch in Krisenzeiten hat sich die klassische Lebensversicherung als Altersvorsorge bewährt. Doch fast die Hälfte der Österreicherinnen und Österreicher hat bisher noch keine Maßnahmen in Richtung Privatvorsorge gesetzt. Damit liegt Österreich bei der privaten Pensionsvorsorge im internationalen Vergleich auf den hinteren Plätzen.

Noch größer ist der Nachholbedarf bei den Firmenpensionen. Derzeit stammen nur vier Prozent der Pensionseinkommen aus der betrieblichen Altersvorsorge.

Neue Vorsorgeangebote

Für die kommenden eineinhalb Jahrzehnte erwarte ich, dass das Einstiegsalter für Vorsorgemaßnahmen deutlich auf unter 30 Jahre sinken und die monatlichen Ausgaben zur privaten Altersvorsorge steigen werden. Auch die Vorsorgeangebote werden sich weiterentwickeln und dem starken Sicherheitsbewusstsein der Bevölkerung entgegenkommen.

More in this category: « Land der Rentner Neue Position »
back to top