Markt für M-Commerce
- Written by Redaktion
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Laut einer aktuellen IDC-Studie geben Personen, die über verschiedene Kanäle einkaufen, im Durchschnitt 15 bis 30 Prozent mehr aus als Kunden, die nur einen einzigen Kanal nutzen. Wer heute nicht in eine konsistente Mehrkanalstrategie investiert, lässt Umsätze liegen. »Multichannel-Käufer werden schon bald von Omnichannel-Käufern abgelöst«, ist Ariel Lüdi, CEO des E-Commerce-Lösungsanbieters hybris überzeugt. »Diese wollen alle Kanäle wie Ladengeschäft, Katalog, Callcenter, Internet und Mobiltelefon zur gleichen Zeit nutzen. Bedenkt man, dass dieser neue Typus sogar über 20 Prozent mehr investiert als Multichannel-Käufer, ist es fahrlässig, die Augen vor diesem Trend zu verschließen.«
Mit 80 Prozent Penetration zählt Österreich zu den Ländern mit der höchsten Internetdurchdringung weltweit. Und die Österreicher kaufen gerne online ein. Sechs von zehn haben laut Statistik des Austrian Internet Monitor bereits im Internet bestellt – rund 300.000 Personen mehr als noch vor einem Jahr. Zunehmend sind dabei auch Nutzer, die über ihre Smartphones ins Netz gehen. Sie wären früher als M-Commerce-Teilnehmer klassifiziert worden. »Das Einkaufen und Bezahlen mit dem Handy ist ganz natürlich Teil des E-Commerce geworden«, sieht es Tom Wolf, Geschäftsführer der Bezahlplattform mPay24 (Bild), pragmatisch. Mühten sich in den frühen Phasen des Mobilfunks die Anbieter teilweise mit speziellen zugeschnittenen Seiten für ihre Kunden ab, hat sich mittlerweile eine einzige Killerapplikation durchgesetzt: der Internetbrowser. Smartphones vermitteln heute ein grafisch ähnlich gutes Einkaufserlebnis wie Desktoprechner. Ein Onlineshop sieht auf den hochaufgelösten Displays von iPhone und Co. hervorragend aus. »Damit können alle gängige Online-Bezahlmöglichkeiten auch am Handy genutzt werden«, erklärt Wolf. Auch er erinnert sich an die historischen WAP-Portale mancher Anbieter zurück. Seitdem hat sich viel getan.
Ein alter, neuer Trend könnte auch mit der Standardisierung von Near-Field-Communication (NFC) umgesetzt werden. Die Idee: das Handy als Bezahlmöglichkeit, abgerechnet wird über die Rechnung des Mobilfunkers. Auch wenn in den Medien zuletzt von Kampfansagen aus der Branche zum Vorstoß mit kompatiblen Endgeräten zu hören war – nicht alle sind vom dem baldigen Siegeszug überzeugt. Der Grund: für die breite Nutzung müssten weit mehr Handys mit NFC-Technologie ausgestattet sein. Für lokale Anwendungen, wie etwa ein Ticketkauf bei kommunalen Verkehrsbetrieben, bleibt aber auch diese Bezahlform Teil eines breiten Mixes, der nach wie vor den Kunden geboten werden sollte.
M-Payment im Sinne einer Bezahlung über die Mobilfunkrechnung hat auch manch IKT-Dienstleister noch lange nicht abgeschrieben. So betreibt der Experte atms eigenen Angaben zufolge die größte SMS-Spendenplattform Österreichs und zählt nahezu alle großen ansässigen Spendenorganisationen zu seinen Kunden.
>> Mobile Welt:
»In der Vergangenheit zeigten Käufer eine hohe Loyalität gegenüber Produkten und Dienstleistungen. Marken reagierten einfach auf die Nachfrage. Die Käuferschaft ist jedoch mit den neuen Informationsquellen im Web 2.0 wesentlich kritischer geworden. Daher ist eine durchgängige Kundenkommunikation wichtiger als je zuvor – und mit ihr Services, die den Kunden auf dem mobilen Endgerät erreichen. Das ›Mobile Services Wheel‹ umfasst verschiedenste Aktionen: Das Zahlen einer Tankfüllung, der Kauf eines Kaffees oder das Lösen eines Parktickets – all dies kann heute schon ganz einfach über das Handy abgewickelt werden. In Zukunft werden Dienstleister verstärkt diesen mobilen Kanal nutzen, um ihre Kundenbeziehungen zu optimieren, da sie zunehmend die Vorteile erkennen. Besonders Applikationen für Mobile-Banking und mobiles CRM werden in diesem Kontext eine Rolle spielen«,
sagt Carsten Kress, Director Sales EMEA bei Sybase 365.