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Drei Wünsche für die Zukunft

Er stammt aus dem Iran, hat viele Jahre in Japan und den USA gelebt und gearbeitet. Alireza Mahmoodshahi hat sich als CTO, CIO und Research Fellow bei asiatischen Providern, den AT&T Bell Laboratories und BT einen Namen gemacht. Seit 2005 ist der US-Bürger Technikvorstand beim europäischen Citynetzprovider Colt. Mahmoodshahi hat sich aus allen Regionen der Welt stets das Beste aus den Kulturen geholt und Knowhow in den verschiedensten Richtungen gesammelt. Eines fällt ihm zu Europa sofort ein: \"Wenn wir von einem strukturellen Nachteil zu den technisch fortgeschrittenen Ländern Asiens sprechen, so hängt dies oft mit dem Ausmaß der Regulierung zusammen“, sieht er in einigen Ländern der Alten Welt die Verwaltungszügel zu straff gezogen.

Die Zukunft der Netze sieht der Experte dagegen in den drei Buchstaben \"NGS“ - den \"Next Generation Solutions“. \"Seit meiner Arbeit in den Bell Labs versuche ich die Provider davon zu überzeugen, dass ihr Geschäft künftig nicht nur das Verbinden von Kabeln sein wird“, schwimmt auch Mahmoodshahi auf der Servicewelle, die drei Dinge verspricht: Einfachheit (für den Endkunden), Flexibilität (in der Auswahl der Dienste) und Schnelligkeit (für neue Geschäftsmodelle). Auf neuerlich drei Ebenen fußt die NGS-Idee: Der Physical Layer sieht Glasfaser bis zum Endkunden vor. Auf Transportebene soll der gute alte LAN-Standard Einzug in die großräumigen Metro-Networks halten. Und auf Serviceebene sieht Mahmoodshahi das IMS - IP Multimedia Subsystem - als Basis für neue, einfach aufspielbare Applikationen. Provider können so jederzeit Services einführen, ohne das Rad ständig neu erfinden zu müssen. \"Nötig sind nur die richtigen Schnittstellen, um ans IMS anzudocken.“

Der Idealzustand, Fiber bis in jedes Arbeitszimmer zu bekommen, ist freilich nicht überall finanzierbar. Zu diesem Zweck werkt Colt seit dem Vorjahr an der Verknüpfung von Ethernet-over-DSL. über Kupferleitungen wurden bereits immerhin symmetrische Datenübertragungen von bis zu 40 Mbit/s bewerkstelligt. \"Das gab es überhaupt noch nie“, kommt der abgebrühte Manager sogar noch einmal ins Schwärmen. Glasfaserstrecken gegenüber bietet diese Geschwindigkeit zwar keine nennenswerte Konkurrenz, im Vergleich mit herkömmlichen 2 oder 3 Mbit starken DSL-Verbindungen muten 40 Mbit aber rasend schnell an.

Ein Mehrwert von reinen, puren Ethernetservices und somit \"purem IP“ ist bei Colt die Vision der inkrementell änderbaren Bandbreiten. Das Providerangebot kann damit jederzeit an die Bedürfnisse des Nutzers angepasst werden - egal ob dieser im Moment nach 10 Mbit, 11 Mbit, 15 Mbit, oder 1 Gbit verlangt. \"Ethernet macht den Transport Layer wesentlich flexibler“, ist das neue Credo bei Colt.

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