Teures Sturmtief
- Written by Redaktion_Report
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Knapp 8000 Anrufe, mehr als 200 E-Mails innerhalb von 38 Stunden und einen Schaden von 7,8 Millionen Euro bescherte der Orkan »Kyrill« der Energie AG Oberösterreich. Der Sturm richtete die schwersten Verwüstungen an der Strominfrastruktur seit dem Zweiten Weltkrieg an. Oberösterreich war mit Abstand am schwersten betroffen. Umstürzende Bäume und Orkanböen führten in der Nacht vom 19. auf den 20. Jänner an fast 1200 Stellen im 29.000 km langen Stromnetz des Versorgers zu Leitungsunterbrechungen. Hauptbetroffen waren Mittelspannungsleitungen (30.000 Volt) und Niederspannungsleitungen (400 Volt). In Summe waren 145.500 Kunden von Stromausfällen betroffen. »Die zerstörerische Wirkung von Kyrill resultiert vor allem aus einer Kombination von Windstärken bis 170 km/h, der Zeitdauer des Orkans mit mehr als fünf Stunden und der großen betroffenen Fläche vom oberen Mühlviertel bis ins steirische Salzkammergut«, so das Resümee des technischen Vorstandes der Energie AG, Werner Steinecker. Dennoch konnten die Folgen für die Bevölkerung vergleichsweise gering gehalten werden. Möglich wurde dies durch ein konzernübergreifend funktionierendes Krisen- und Notfallmanagement und den bedingungslosen Einsatz von mehr als 600 Netztechnikern, Netzmonteuren und Organisationspersonal, so die Energie AG. Nach wie vor werden einige Versorgungsgebiete mit großen Notstromaggregaten versorgt. Die Arbeiten bis zum vollständigen Wiederaufbau des Stromnetzes werden noch mehrere Monate dauern. Insgesamt 75 Kilometer Niederspannungsleitungen und dreißig Kilometer Mittelspannungsleitungen werden in Form von unterirdischen Kabeln neu errichtet. Damit müssen im Baubudget des Netzes von rund fünfzig Millionen Euro andere Projekte nach hinten verschoben werden.