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Neue Prioritäten

Michael Häupl hat es geschafft: Dem Wiener Bürgermeister ist es gelungen, seinen Wohnbaustadtrat Werner Faymann in ein Regierungsamt wegzuloben. Als Verkehrs- und Infrastrukturminister darf sich Faymann nun profilieren, ohne Häupl in punkto medialer Beliebtheit und damit als potenzieller Nachfolger gefährlich werden zu können. Aber auch wenn ihm österreichs größtes Kleinformat bereits Vorschusslorbeeren zukommen ließ, leicht wird es der frisch gebackene Minister nicht haben. Zu viele Baustellen hat ihm sein Vorgänger Hubert Gorbach überlassen, als dass sich Faymann auf diesen Lorbeeren ausruhen könnte. Und glaubt man den ersten Ankündigungen des 46-jährigen Sozialdemokraten, dann wird er sich auch nicht scheuen, einige dieser Baustellen zu beackern. So will er die vor einigen Jahren unter enormem Aufwand ins Leben gerufene neue Struktur der öBB reformieren. Und zwar »mit allen Beteiligten gemeinsam«, wie Faymann betont. Das heißt, auch mit dem umstrittenen öBB-Holdingchef Martin Huber, über dessen Weiterverbleib nach seinen diversen medial desaströsen Aktionen (Wilhelmine Goldmann, Alfred Zimmermann) und dem Wahlsieg der SPö heftig spekuliert worden war. Faymann will nun eine Struktur schaffen, mit der die Holding wieder Zugriff auf die einzelnen operativen Teilgesellschaften bekommt. öBB-intern ist schon seit langem zu hören, dass die letzte Reform hauptsächlich zur Vermehrung von Vorstandsposten und Pressesprechern in den einzelnen AGs geführt und ein kommunikatives Desaster hinterlassen hat.
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