Fast jedes zweite Unternehmen weltweit war in den vergangenen zwei Jahren von Wirtschaftskriminalität betroffen. Die Zahl der gemeldeten Betrugsfälle stieg damit um 13 % und erreichte einen neuen Höchststand. Wie aus dem aktuellen »Global Economic Crime and Fraud Survey« der Beratungsgesellschaft PwC hervorgeht, liegt unter den Delikten Unterschlagung
(45 %) weiterhin an erster Stelle, gefolgt von Cyberkriminalität (31 %), Verbraucherbetrug (29 %) und geschäftlichem Fehlverhalten (28 %). Die Umfrage unter 7.200 Unternehmen in 123 Ländern zeigt bei Fällen durch interne Betrüger einen massiven Anstieg von 6 % (2016) auf 52 %. Auch bei Vorfällen, die der Unternehmensleitung zugeschrieben werden, gab es 2018 einen signifikanten Sprung von 16 auf 24 %. Das Bewusstsein sei gestiegen, meint Kristof Wabl, Senior Manager Forensics bei PwC Österreich: »Dies gilt vor allem für Cyberkriminalität, wo Unternehmen wesentlich mehr über die Risiken und Möglichkeiten wissen sowie welche präventiven Maßnahmen ergriffen werden können.« Dennoch gebe es noch »blinde Flecken«. Nur 46 % der befragten Organisationen haben eine Risikoeinschätzung vorgenommen.
Die Betrüger gehen immer strategischer, mit ausgefeilten Methoden vor. Mehr als zwei Drittel der externen Täter sind sogenannte »Frenemies« (eine Mischung aus »Friend« und »Enemy«) – Personen, mit denen die Unternehmen zusammenarbeiten, also Vertreter, externe Dienstleister, Lieferanten oder Kunden.