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Die Sache mit der Reife

\"FM-OrganisationenGebäudebewirtschaftung hat es immer schon gegeben. Echtes Facility Management in Form der professionellen Gestaltung und Abwicklung von Sekundärprozessen ist aber vor allem im deutschsprachigen Raum noch eine junge Disziplin. Eine aktuelle Studie versucht aufzuzeigen, wie reif FM-Organisationen sind und wo noch Handlungsbedarf besteht.


Auch heute noch ist FM mit strategischer Managementfunktion bei den meisten Unternehmen die Ausnahme. Eine Ermittlung des tatsächlichen Reifegrads von FM-Organisationen versucht die Studie »NCX – Performance Index Non-Core«. Darin zeigt sich, dass es selbst bei Top-Performern noch jede Menge Optimierungsmöglichkeiten gibt (siehe Kasten). Den größten Bedarf gibt es laut Studie im Bereich des Personals. »Es bestehen Schwierigkeiten bei der Ausformulierung der genauen Anforderungen für die diversen Kompetenzen Management, Objektmanagement, Dienstleistungssteuerung, Ressourcenmanagement, Facility Services und bei der richtigen Besetzung dieser Bereiche«, erklärt Andreas Leuchtenmüller, Geschäftsführer von M.O.O.CON und Mitinitiator der Studie. Man tut sich auch schwer, Mitarbeiter vor dem Hintergrund sich ändernder Anforderungsprofile adäquat und gezielt weiterzubilden und entsprechende Handlungskompetenzen auszubauen. Dies hat auch mit dem Bildungsangebot in Hochschulen zu tun, die den aktuellen und dynamischen Entwicklungen im FM-Bereich Rechnung tragen müssten.

In Produkten denken und verkaufen

Optimierungsbedarf besteht laut Studie auch im Bereich der Produkte. Die meisten Unternehmen stellen dem Kerngeschäft einzelne Services und Leistungen zur Verfügung, ohne diese jedoch bedarfsgerecht zu bündeln und sie als gesamtes Produkt zu verkaufen. »Als verantwortungsvolle FM-Organisation muss ich mir primär überlegen, was beispielsweise ein vollservicierter Arbeitsplatz im Kerngeschäft braucht, und nicht so sehr, was ich tun muss, wenn dort etwas kaputtgeht«, erläutert Leuchtenmüller. Darüber hinaus können nur einzelne der analysierten Organisationen ihren Beitrag zur Wertschöpfung am Kerngeschäft errechnen und ausweisen. Entweder führen sie kein Ergebnis an und können rein wirtschaftliche Wertschöpfung nicht belegen oder sie weisen ein Ergebnis aus, in das aber nicht sämtliche Parameter der Wertschöpfung miteinfließen.  

Anreizstrukturen und Arbeitswelten der Zukunft

Schließlich schaffen es FM-Organisationen kaum, Anreizstrukturen zu bieten, um den Nutzer in seinem verantwortungsvollen Umgang mit Flächen, Infrastruktur und Services zu motivieren. Hier geht es nicht darum, wie die Leistungen und Services aus Sicht des FM optimiert werden können, sondern welche Anreize das FM dem Kerngeschäft bieten kann, damit dieses selbst aktiv und verantwortungsvoll mit den Ressourcen umgeht. »Wenn ein Unternehmen zu viel für den Service von Flächen ausgibt, darf nicht die erste Überlegung des FM sein, wie billigere Services eingekauft werden können, sondern wie viel Fläche das Kerngeschäft tatsächlich braucht, um erfolgreich arbeiten zu können«, so Leuchtenmüller. 

Weitere Infos unter www.strategisches-fm.com

>> Organisationen:

Den Hebel ansetzen

Laut der Studie »NCX – Performance Index Non-Core« haben FM-Organisation in den folgenden Bereichen Handlungsbedarf:
- Personal: Die meisten Unternehmen haben Probleme damit, entsprechende Kompetenzen zu definieren und Stellen mit dem richtigen Personal zu besetzen.
- Produkte: Die meisten FM-Organisationen agieren als Zulieferer für das Kerngeschäft. Ihre Leistungen sind dabei aber nicht bedarfsgerecht für das Kerngeschäft zu Produkten gebündelt.
- Mehrwert: Nur wenige FM-Organisationen können ihre Wertschöpfung am Kerngeschäft eines Unternehmens nachweisen.
- Umfeld: Obwohl es eine Hauptaufgabe von FM-Organisationen ist, die richtige Umgebung für das Kerngeschäft von Unternehmen bereitzustellen, haben nur wenige der untersuchten FM-Organisationen umfängliches Wissen über Arbeitswelten der Zukunft.

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