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»Nachhaltig bauen«

\"''NachhaltigkeitskriterienDer Gastkommentar von Dr. Carl Hennrich.

 

Steine-Keramik und Nachhaltigkeit – wie verträgt sich das? Eigentlich ganz gut, stellen die Experten fest. Mineralische Roh- und Baustoffe leisten einen wesentlichen und unverzichtbaren Beitrag, um die Ziele eines generationenübergreifenden Wirtschaftens zu erreichen.

Die aus den Rohstoffen Sand, Kies und Naturstein hergestellten Baustoffe schaffen die Grundlagen für Arbeiten, Wohnen und Mobilität. Sie erfüllen alle Anforderungen, die von den wichtigsten europäischen Regulativen wie Bauprodukteverordnung, Gebäuderichtlinie, Energieeffizienzrichtlinie und harmonisierte europäische Normen vorgegeben werden. Nachhaltigkeitskriterien wie Stabilität, Schall- und Brandschutz, die Regulierung von Wärme und Kühlung, Langlebigkeit und Wertbeständigkeit sind im Gebäudesektor ohne Beton, Naturstein und Ziegel nicht denkbar. Ohne mineralische Roh- und Baustoffe ist es unmöglich, die nötigen Einsparungen an Energie bei unseren Wohn- und Betriebsgebäuden sicherzustellen. Bekanntlich verbraucht dieser Bereich rund 40% des Endenergiebedarfes und davon entfallen wiederrum 2/3 auf die Raumwärme. Es ist ausgeschlossen, diese 40% auch nur teilweise vom Energie- in den Bausektor herüberzuholen, wenn nicht vornehmlich massive Baustoffe mineralischen Ursprungs eingesetzt werden. Die erwähnten Nachhaltigkeitskriterien werden zukünftig das Maß aller Dinge sein. Sie werden Eingang in die europäische Normung der Nachhaltigkeit von Gebäuden finden. Mit all diesen Fragen – beginnend bei der natur- und umweltschonenden Gewinnung mineralischer Rohstoffe über die energieeffiziente Produktion und den Transport von Baustoffen, über die nachhaltige Verwendung und Nutzung im Hoch- und Tiefbau bis zum Rückbau – wird sich der vom Fachverband Steine-Keramik ins Leben gerufene Nachhaltigkeitsbeirat unter der Leitung von Dr. Hildegard Aichberger, Geschäftsführerin des WWF, und Universitätsprofessor Peter Maydl, TU Graz, beschäftigen. Der Mensch und seine Bedürfnisse bezüglich Arbeiten, Wohnen und Mobilität werden dabei im Mittelpunkt stehen. Ausgehend von der Schaffung einer soliden Datengrundlage sollen daher in einem ersten Schritt einzelne Produktgruppen des Fachverbandes auf die neuen Rahmenbedingungen der Bauproduktenrichtlinie überprüft werden. Das könnte eine spannende Angelegenheit werden.

> Dr. Carl Hennrich ist Geschäftsführer des Fachverbands der Stein- und keramischen Industrie

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