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Zurück in die Post-Zukunft

Post.at - so lautete das etwas schlichte Branding der Postfüchse in der Zeit des seligen Internet-Booms. Kein Wunder, dass sich Zyniker die Verballhornung »Post ade« nur schwer verkneifen konnten. Aber seither ist viel passiert. Die Post ging mit Rückenwind an die Börse. Und hat die Anleger vorhersehbar erfreut. Im Wahljahr waren - natürlich auch wegen der massiven Politwerbung im Postkastl - nicht nur die Bilanzen vergoldet, sondern auch eine erkleckliche Dividendenrendite absehbar. Wahlberechtigte Investoren einer Volksaktie wollen schließlich nicht aufs Kreuz gelegt werden. Aber nichts hält ewig. Oder doch? Offiziell gibt es keinen Kommentar, aber aus Insiderkreisen sickert es bereits durch: Das Geschäftsjahr 2007 soll das beste seit Bestehen werden. Wichtige Bereiche wie Brief oder Werbung dürften knapp über Plan liegen und für eine rund einprozentige Umsatzsteigerung sorgen. Selbst der zuletzt gebeutelte Paketbereich behauptet sich und soll mit knapp 200 Mio. Euro zum Umsatz beitragen. Paket: Das ist das Reizwort für die Post und hat Ende letzten Jahres zu einem ein Kursmassaker an der Börse geführt. Auslöser war die Otto-Versand-Tocher Hermes. Die Logistikgruppe transportiert seit Sommer letzten Jahres wenig überraschend die Packerl der Mutter. Richtig Feuer am Dach war jedoch erst, als im November offiziell wurde, dass ausgerechnet Otto-Konkurrent Quelle mit sieben Millionen Paketen zu Hermes wechselt. Auch wenn über den Quelle-Wechsel schon ein halbes Jahr lang gemunkelt wurde, das saß wie ein Donnerschlag. Unmitttelbar nach der Ad-hoc-Meldung begann der Wirbel - und die Suche nach den Schuldigen.
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