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Kein lautes Beschweren

\"Keine Revolution“ werde es in der Vereinigung der österreichischen Bauindustrie (VIBö) geben, versprach Wolfgang Hesoun, seit Herbst neuer Präsident der privaten Interessensvertretung, bei seinem ersten Auftritt in dieser Funktion. Die ist auch nicht zu erwarten: Die aktuelle Baukonjunktur gibt keinen Anlass für irgendwelche Umstürze. \"Es wäre vermessen, sich zu laut zu beschweren“, meinte Hesoun angesichts der guten Auftragsstände in der österreichischen Bauindustrie. Die vor allem aus dem Tiefbau stammenden Zuwächse stammen zu einem Gutteil aus dem großen Nachholbedarf. Und genau da liegt auch der Hund begraben: Die Auftragssummen wurden zu einer Zeit fixiert, als die Baukosten noch niedriger waren als heute, Materialien und Vorleistungen hätten aber in den letzten Jahren einen sprunghaften Anstieg verzeichnet, während die Baupreise nur moderat gestiegen seien, so Hesoun. \"Dieses Delta mussten wir schlucken“, so Hesoun über die sich vergrößernde Schere. Ein Grund dafür sind laut Vibö-Boss auch die Ressourcenengpässe, die wegen der in den letzten Jahren zurückgefahrenen Produktionen nun bei stärkerer Nachfrage auftreten.

Als konkrete Anliegen der Bauindustrie nannte Hesoun eine Aufhebung der übergangsfristen für Arbeitnehmer aus den neuen EU-Staaten spätestens im Mai 2009, um den Nachholbedarf schneller befriedigen zu können. Außerdem seien Investitionsoffensiven im Kraftwerksbau und langfristig in der Verkehrsinfrastruktur notwendig. Weiters fordert die Vibö Parteienstellung beim Bundesvergabeamt, um als Interessensvertretung Einsprüche gegen vermutete vergaberechtswidrige Ausschreibungen einlegen zu können, wovor einzelne Bauunternehmen aus Rücksicht auf öffentliche Auftraggeber oder wegen des Prozessrisikos zurückschrecken. Bei der Frage der Generalunternehmerhaftung ist die Bauindustrie mit der nun geplanten Unbedenklichkeitserklärung für Subunternehmer, die die Sozialversicherungen dem Generalunternehmer gegenüber ausstellen, zufrieden. Denn damit sei dieser aus der Haftung für die Sozialabgaben seiner Subauftragnehmer entlassen, so Hesoun.

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