Flotte(s) volltanken
- Written by Redaktion_Report
- font size decrease font size increase font size
Werner Rosenov ist Wiener Taxiunternehmer und betreibt eine Flotte mit 40 bis 50 Taxis. Drei davon, zwei Opel Zafira und ein VW Touran, werden mit Erdgas (CNG) betrieben. Mit Erfolg, wie Rosenov versichert. »Wir peilen den Vollumstieg an, in drei Jahren werden wir etwa 70 Prozent unserer Fahrzeuge mit Erdgas betreiben«, kündigt der Taxiunternehmer an. Bislang haben die drei Taxis etwa 45.000 Kilometer zurückgelegt und den Praxistest bestanden. »Die Ersparnis von 30 Prozent bei den Treibstoffkosten ist eingetreten«, sagt Rosenov. Er betreibt auch eine eigene Werkstätte und weiß um die Probleme mit Dieselfahrzeugen Bescheid. »Die verrußen extrem, Leistungsabschläge von 20 Prozent sind keine Seltenheit«, bemerkt er. Ihn wundere es, dass die Dieselautos überhaupt noch das Pickerl erhalten. Rosenov ist kein Idealist und kennt auch die Schwächen der Gasautos. »Der Zafira ist sehr lahm, hat aber mit mehr als 300 Kilometern eine relativ große Reichweite, der Erdgas-Touran ist besser als der Diesel, man fährt damit aber bloß 190 bis 210 Kilometer«, so der Flottenbetreiber. Zudem gäbe es mitunter Probleme bei der Finanzierung, da sich Leasing-Gesellschaften mit der Restwertberechnung von Erdgasautos noch etwas schwertun. Trotzdem ist Rosenov gerade dabei, in der Altmannsdorferstraße eine eigene Gastankstelle zu planen, die Ende 2007 in Betrieb gehen soll und allen Gasautonutzern offen stehen wird. Die Wien Energie ist darüber erfreut. Jede Zapfsäule mehr vereinfacht die Nutzung von Erdgasautos. Und die soll nach den Berechnungen der Tochter Erdgasmobil GmbH geradezu explodieren. »2010 oder 2011 könnten österreichweit 50.000 Fahrzeuge unterwegs sein«, meint deren Geschäftsführer Gerhard Kunit. Ergänzender Nachsatz: »Die Entwicklung hängt von der Politik ab.« Sein Chef, Helmut Miksits, Vorstand der Wien Energie, stimmt zu und erklärt, dass die Gasversorger österreichweit mit der Errichtung von Gastankstellen enorme Vorleistungen für den Umstieg auf die umweltfreundliche Technologie erbringen. Um die Amortisation einer Erdgaszapfsäule zu erreichen, braucht es rund 450 Fahrzeuge pro Tankstelle - Ende Februar waren in österreich gut tausend Gasautos im Einsatz -, exklusive jene, die per Nachrüstung erdgastauglich gemacht wurden. Demgegenüber steht ein Netz von inzwischen 50 Tankstellen, die regional aber recht unterschiedlich verteilt sind. Während in Salzburg und Vorarlberg die Dichte relativ hoch ist, hinken Niederösterreich, das Burgenland und die Steiermark enorm nach.