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Schatten und Licht

Die Halbjahreszahlen von Wienerberger sind geprägt von eiskaltem Saisonstart, vollen Lagern und hohen Energiepreisen. Der Umsatz stieg zwar um zehn Prozent auf 1011,9 Millionen Euro, das Ergebnis nach Steuern sank jedoch um neun Prozent auf 81,1 Millionen. Dennoch wurden allein in den letzten zwölf Monaten zehn neue Werke, vornehmlich in den Wachstumsmärkten Ost- und Südosteuropas, in Betrieb genommen. Dort sinken zwar die Margen, dafür machen die Umsätze zweistellige Sprünge. Und was die Ertragsseite betrifft, soll das zweite Halbjahr besser werden, da in verschiedenen Ländern Preiserhöhungen durchgebracht wurden.
Drei Prozent der Umsatzsteigerung gehen auf höhere Preise zurück, der Rest auf mehr verkaufte Ziegel. Weitere Anpassungen nach oben sind geplant, so der Chef der Wienerberger AG Wolfgang Reithofer, da die Energiekosten heuer rund fünfzig Millionen Euro mehr betragen werden als 2005. Zugleich möchte Wienerberger den Energieverbrauch seiner Werke senken und alternative Energieträger zum Einsatz bringen. In den USA würden Produktionen von Gas auf Kohle umgestellt, weiters ist in Europa vereinzelt der Einsatz von Petro-Koks denkbar, so COO Johann Windisch. Rein technologisch sei das Brennen von Ziegel mit Brennstoffen wie Holz oder Bioethanol gelöst, kostenseitig aber derzeit nicht machbar. Zunehmend mehr Freiheit kriegt Wienerberger dagegen bei Preisanpassungen. In Deutschland, wo der Markt anzieht und WB zuletzt die Tondachziegelfirmen Jungmeier und Bogen geschluckt hat, sind prompt die Dachziegelpreise angehoben worden. Heuer sollen 400 bis 550 Millionen Euro in Fabriken und Zukäufe investiert werden. Eben hat Wienerberger ein übernahmeangebot für die Baggeridge Brick Plc. in Großbritannien gelegt, die rund 131 Millionen kosten soll. Expansion ist auch in den USA, wo der Konzern 17 Prozent des Umsatzes macht, angesagt.
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