Report: Frau Lehner worin liegt die Herausforderung in Eigentumshäusern, eine umfassende Sanierung zu unternehmen?Monika Lehner: Rein rechtlich fällt eine thermische Sanierung unter die Erhaltung. Dafür genügt es theoretisch, wenn die Hälfte der Eigentümer zustimmt. In der Praxis wird jedoch nach einer Lösung gesucht, mit der ein Großteil einverstanden ist. Das heißt, es braucht viel überredungskunst?Manchmal viel, manchmal wenig. Es gibt Eigentümergemeinschaften, die den Sinn einer thermischen Sanierung auf Anhieb erkennnen. Es gibt jedoch welche, die glauben nicht an die prognostizierten Einsparungen. Welche Einsparungen sind bei Nachkriegsbauten in der Regel möglich?üblicherweise können zwei Drittel des Heizwärmebedarfs eingespart werden. Dazu reicht es meist, die Außenfassade, die oberste Geschoßdecke sowie die Kellerdecke zu dämmen und die Fenster zu erneuern. Ich selbst sitze hier in einem sanierten Bau. Mein Büro beschert mir Heizkosten von 50 Euro pro Jahr. Die Stromkosten sind mittlerweile höher als die Gaskosten. Was tun Sie, wenn Sie mit Ihren Sanierungsideen scheitern? Ist Mediation ein Thema für Sie?Mediation wäre vielfach sinnvoll und wünschenswert, es will jedoch kaum jemand dafür Geld ausgeben. Ich selbst kann Mediation jedoch nicht anbieten, weil es eine Trennung der Funktionen braucht. Welches System empfehlen Sie bei den Sanierungen zur Abdeckung des Wärmebedarfs?Eine schwierige Frage. Bei Fernwärme hat man nicht selten das Problem, dass mit einer geringeren Wärmeabnahme nach der Sanierung die relativen Kosten steigen. Und wie steht es mit öl und Gas?Was mich wirklich ärgert sind Meldungen der öllobby, die ihren Brennstoff im Vergleich zu Pellets als supergünstig darstellen. Das wirkt sofort auf dem Markt. Ich habe jetzt eine Eigentümergemeinschaft, die hat sofort reagiert und will nun die ölheizung erneuern.