Initiative für Flüchtlinge in Lehre
- Written by Redaktion
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Einer Umfrage der Unternehmensberatung Deloitte zufolge beschäftigen knapp ein Drittel der österreichischen Unternehmen geflüchtete Menschen. Im Vergleich zu 2016 bedeutet das eine deutliche Veränderung: Damals erklärten sich zwar zwei Drittel der Befragten grundsätzlich bereit, lediglich ein Prozent der Betriebe beschäftigte aber tatsächlich eine Person mit Fluchthintergrund.
„Die österreichischen Unternehmen nehmen ihre Verantwortung ernst“, zeigt sich Bernhard Gröhs, CEO von Deloitte Österreich, erfreut. „Das ist besonders wichtig, denn nur mit einer aktiven Teilnahme am Arbeitsleben kann Integration gelingen. Verbesserungsbedarf gibt es bei den Deutschkenntnissen, als echte Hürde wurde jedoch die Bürokratie genannt.
Etwa 30 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge werden derzeit in Korneuburg auf eine Lehre in der Gastronomie vorbereitet. Das Projekt „Talente für Niederösterreich“, finanziert aus Bundes- und Landesmitteln, sucht noch Ausbildungsbetriebe. Die Hälfte der Geflüchteten hat bereits einen positiven Asylbescheid
Indessen spitzt sich die Kontroverse um die Abschiebung von Asylwerbern in Lehrausbildung zu. Die vom oberösterreichischen Landesrat Rudi Anschober gestartete Initiative „Ausbildung statt Abschiebung“ wurde von mehr als 36.500 UnterstützerInnen unterzeichnet
In einer parteiübergreifenden Initiative fordern nun auch das Land Salzburg und Sozialpartner von der Bundesregierung ein Ende der Abschiebung von Lehrlingen. In Salzburg sind derzeit konkret 110 junge Geflüchtete betroffen, darunter Koch- und Tischlerlehrlinge – Fachkräfte, die in den Betrieben dringend gebraucht werden, wie der Salzburger Wirtschaftskammer-Präsident Konrad Steindl betont: „Gerade dort, wo man junge Asylwerber für Ausbildungsstätten bekommen hat und diese damit auch selber für ihren Lebensunterhalt sorgen können, sobald sie die Berufsausbildung vollendet haben. Auch die Unternehmen setzen sich dafür ein, dass die Asylwerber bestens integriert werden.“ Asylwerber dürfen ohnehin nur in jenen Berufen ausgebildet werden, in denen Fachkräfte fehlen. Wirtschaftskammer, Arbeiterkammer und Integrationslandesrätin wollen ein fünfjähriges Aufenthaltsrecht nach dem Vorbild Deutschlands durchsetzen.