Geschärfter Blick in den Körper
- Written by Redaktion
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Am AKH wird mit dem derzeit modernsten Gerät auf dem Gebiet der Magnetresonanz geforscht. Durch Kooperationen mit Herstellerfirmen siedeln diese ihre Entwicklungsabteilungen zunehmend wieder in Wien an.
Neue Erkenntnisse in der Diagnostik von Multipler Sklerose und Knieverletzungen lassen auf weitere Erfolge für die Spitzenmedizin hoffen. Als nächste große Herausforderungen nennt Trattnig die Diagnose von Erkrankungen der Wirbelsäule, Brust und Prostata – die für den Einsatz am 7-Tesla notwendigen Spulen, die den Untersuchungsbereich des Körpers umgeben, müssen jedoch erst entwickelt werden.
Angenehmer Nebeneffekt: Der Standort Wien gewinnt international wieder an Bedeutung. Herstellerfirmen wie die Siemens AG transferieren ihre F&E-Abteilung nach Wien, um die Ergebnisse aus den Patientenstudien rasch umsetzen zu können und umgekehrt. »Wir betreten Neuland, deshalb ist die interdisziplinäre Kooperation so wichtig«, meint Christian Herold, Leiter der Uniklinik für Radiodiagnostik am AKH Wien. Weltweit sind rund 30 7-Tesla-Geräte im Einsatz, Wien ist jedoch der einzige Standort mit einer Anbindung an eine Universitätsklinik.
Derzeit laufen 20 Studien an dem sieben Millionen Euro teuren Gerät. Das Vorläufermodell, der 3-Tesla, ist an den meisten Unikliniken in Gebrauch. Am weitesten verbreitet ist der MRT mit 1,5 Tesla Magnetfeldstärke. Dazwischen liegen Welten: Durch die vierfach höhere Auflösung gegenüber dem 3-Tesla verkürzt sich beim 7-Tesla die Untersuchungsdauer um zwei Drittel, die Dosis des Kontrastmittels kann um die Hälfte reduziert werden.