Endlich Freikaufen
- Written by Redaktion_Report
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Klimaneutrale Produktion
Im April startet auch österreichs erster Firmenkunde, die Firma Gulger Cross Media aus Melk. Deren Chef Ernst Gulger saß einst in der Lobau, war Mitbegründer der WWF-Gruppe Melk und hat schon bislang viel Wert auf betriebliche Effizienz und Umweltschutz gelegt. Das Firmengebäude wurde im Jahr 2000 mit dem Holzbaupreis des Landes Nö ausgezeichnet und wird mit der Abwärme der Druckmaschinen beheizt. Zudem bezieht Gulger ökostrom und druckt mit Pflanzenfarben. Letztlich bleiben jedoch CO-2-Emissionen übrig, die schlichtweg betriebsnotwendig sind. Um diese zu neutralisieren will Gugler seine Kunden davon überzeugen mit einem kleinen Beitrag den Ankauf von ökologisch hochwertigen Emissionszertifikaten zu neutralisieren. In die CO2-Berechnung wird der gesamte Prozess, von der Rohstofferzeugung (Druckfarben, Farbstoffe, Chemie, Feucht- und Reinigungsmittel) über den Druckvorgang selbst bis hin zur Auslieferung miteinberechnet. Neutralisiert wird bei Gugler über Projekte, die vom WWF empfohlen sind. \"Für uns ist es wichtig, dass der Ausgleich in Zusammenarbeit mit international und national anerkannten Organisationen geschieht. Wir haben uns daher entschieden vorrangig Projekte mit dem Gold Standard zu unterstützen“, sagt Gugler. \"Klimaneutrale“ Druckwerke im Programm haben bereits insgesamt acht Druckereinen, darunter auch die Druckerei Schöler aus Immenstadt. \"Als umweltbewusstes Unternehmen verschafft uns das einen deutlichen Imagegewinn, der sich wirtschaftlich nutzen lässt“, erklärt deren Inhaber Wolfgang Schöler.
Transparenz
Freilich sind beim Verkauf des virtuellen Gutes die Transparenz und überprüfbarkeit ein wichtiger Faktor. ClimatePartner lässt die Projekte und deren Aufwendungen dafür von zwei unabhängigen Wirtschaftsprüfern checken, so Heimpel. Eine Tonne CO2 kostet bei Climate Partner erheblich mehr, als auf dem internationalen Markt. Dafür bekommt der Kunde ein Zertifikat, muss sich nicht um die Verwaltung kümmern und zusätzlich entstehen neue Klimaschutzprojekte. Maximal 30 Prozent der eingenommen Gelder gehen, in Verwaltung, Marketing und Kommunikation, verspricht CP-Deutschland-Geschäftsführer Moritz Lehmkuhl. Die Klimaschutzprojekte sollen die höchsten Standards nach dem Klimaschutzabkommen, den Clean Development Mechanism (CDM) \"Gold\" erfüllen. Ein solches habe man in Guatemala realisiert wo statt einem ölkraftwerk ein Wasserkraftwerk errichtet wird. Die Mehrkosten dafür werden durch Zertifikate von ClimatePartnern getragen. Verdienen möchte ClimatePartner nicht so sehr mit dem Verkauf der Zertifikate, sondern mit der verbundenen Dienstleistung in Unternehmen, die sich den Klimaschutz etwas kosten lassen wollen. \"Wir wollen nicht vom Zertifikateverkauf leben, sondern von der Beratung und den Prozesskosten zur Ermittlung des Bedarfs in den Unternehmen“, betont Heimpel. Dabei werden mittels dynamischer Berechnungsmodelle alle Emissionen erfasst. In österreich wird dabei die Firma Allplan, eine 50-Prozenttochter der EVN AG eine nicht unwesentliche Rolle spielen. Der ClimatePartner Klaus Reininger ist dort ebenfalls Geschäftsführer. Allplan ist ein Unternehmen das sich sehr eingehend mit Leistungen des Consultings und Engineerings in allen Bereichen des Energie- und Umweltmanagements, des Klimaschutzes und deer Technischen Gebäudeausrüstung beschäftigt.