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Frauen und ihr Geld

Frauen sind anspruchsvoll und schauen aufs Geld. Wer das nicht wusste, hat es zumindest geahnt. Nun wird die weise Erkenntnis auch durch eine Pilotstudie des auf Banken spezialisierten Beratungsunternehmens emotion banking untermauert. Mehr als 2000 österreicherinnen, quer durch alle Altersstufen und Einkommensschichten, wurden zu ihren Bankgeschäften befragt.

Treu ergeben
Das überraschendste Ergebnis: Der persönliche Kontakt ist für Frauen enorm wichtig. über sechzig Prozent der befragten österreicherinnen bevorzugen die individuelle Betreuung in der eigenen Filiale. Direktbanken können lediglich in der Gruppe der 31- bis 40-Jährigen punkten, das Internet zieht nur bei jüngeren Frauen unter dreißig.
Und: Frauen sind treu. Zumindest als Bankkundinnnen sind die österreicherinnen äußerst loyal. »Rund siebzig Prozent der befragten Frauen sind bereits seit über zwölf Jahren Kundin ihrer Hausbank. Je älter die Kundinnnen, desto länger die Beziehung«, sagt Barbara Aigner, Geschäftsführerin von emotion banking. 76 Prozent der Frauen möchten auch weiterhin ihrer Bank treu bleiben, mehr als zwei Drittel der Befragten würde erneut diese Bank wählen.

Gesundes Misstrauen
Glücklich kann sich also schätzen, wer solche Kundinnen hat. Ganz oben auf der Beliebtheitsskala steht Raiffeisen. 33 Prozent nannten die Giebelkreuzler als ihre Lieblingsbank. Die Plätze zwei und drei belegen die Sparkassen und Bank Austria-Creditanstalt. Nur die unter 30-Jährigen fallen abermals aus der Reihe: Sie bevorzugen die Volksbanken.
Das Vertrauen ist allerdings nicht grenzenlos. Rund ein Drittel der Befragten geht fremd und hat ein zweites Konto bei der Konkurrenz. Und nur jede zweite Frau schenkt den Worten ihres Beraters vollen Glauben. Vorsicht ist bekanntlich die Mutter der Porzellankiste. In diesem Punkt sollten sich die Bankmanager bei der Nase nehmen. Denn in der bisher vernachlässigten Zielgruppe Frauen besteht offensichtlich großer Nachholbedarf, wenngleich sie nicht unbedingt zu den innovativsten und risikofreudigsten Bankkunden zählen. Konto und Sparbuch führen die Hitliste an, rund die Hälfte der Befragten verfügen über Bausparen und Kreditkarten. 41 Prozent nutzen das Internet für ihre Bankgeschäfte. Grundsätzlich gilt: Sparen ist wichtig, aber auch auf Genuss legen Frauen Wert. Bei der Geldanlage bleiben sie lieber auf der sicheren Seite, für höhere Renditen geht kaum eine Frau mehr Risiko ein.

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