Auf langen Autoreisen lauscht der durchschnittliche Autofahrer in aller Regel den nicht immer wohligen Klängen von ö3. Der nahe liegende Grund: Der ö3-Verkehrsfunk. Er ist meist zuverlässig und oft hilfreich, manchmal aber auch einfach zu spät. Das ist vor allem bei Staumeldungen ärgerlich - wenn sie durch den äther rauschen, steckt man oft schon mittendrin in der schönsten Blechlawine. Zwar verfügen mittlerweile auch die Stauprognosen auf Grund jahrelang gesammelter Daten und Erfahrung über eine gewisse Sicherheit, richtig verlässlich sind sie aber nicht. Ein Projektteam unter der Leitung von arsenal research soll helfen, die bislang auf subjektiven Einzelbeobachtungen und Erfahrungswerten beruhendenPrognosen auf eine objektive Basis zu stellen.Konkret soll zu diesem Zweck ein Vorhersagemodul für staugefährdete Strecken auf Grund von Event- und Wetterauswirkungen erarbeitet werden. "Wir werden in diesem Bereich Pionierarbeit leisten müssen“, sagt Projektleiter Walter Schneider von arsenal research, "denn ein Stauwarnsystem auf quantifizierbarer Basis gibt es in Europa noch nicht.“ Um mathematisch nachvollziehbare Ergebnisse zu bekommen, sollen historische Daten über den zeitlichen Verlauf der Verkehrsstärke auf einer ausgewählten Strecke mit aktuellen Verkehrsmeldungen, Informationen über Großveranstaltungen oder andere verkehrsrelevante Konstellationen wie Einkaufssamstage, Ferienbeginn und -ende sowie mit Wetterdaten in Beziehung gesetzt werden. Zudem müssen die Daten so aufbereitet werden, dass gezielte Abfragen möglich sind. Schneider hofft, dass sich aus diesen Zusammenhängen signifikante Ergebnisse ableiten lassen. Ob die Methode tatsächlich funktioniert, soll ein Vergleich der Resultate mit den archivierten ö3-Staumeldungen zeigen. Bei erfolgreichem Praxistext will man den stressgeplagten Autofahrern die Stauwarnungen nicht nur via Radio, sondern auch als On-Trip-Info auf mobilen Endgeräten zur Verfügung stellen.