Best of... Baumaschinen im Einsatz
- Written by Redaktion
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Kaum eine Branche hat die Auswirkungen der Wirtschaftskrise so heftig zu spüren bekommen wie die Baumaschinenhersteller. Um bis zu 60 % ist der Markt in Europa eingebrochen. Es war ziemlich düster am Bagger- und Kranhimmel. Jetzt geht es langsam wieder aufwärts. Es wird wieder gebaggert, gewalzt, abgebrochen und transportiert. Der Bau & Immobilien Report hat bei den Herstellern nachgefragt und aktuelle Einsatzberichte gesammelt.
Caterpillar
Im Einsatz für die Ski-WM 2013
Die Karl Pitzer Tiefbau GesmbH aus Schladming ist ein wichtiger Partner bei der Erstellung und Realisierung der Wintersportanlagen für die Ski-WM 2013. Die Firma ist seit fünf Jahrzehnten zu einem der ersten Ansprechpartner im Bereich Skipisten-, Lift- und Beschneiungsleitungsbau geworden. Für die Abschlussarbeiten an der Infrastruktur zur Ski-WM 2013 in Schladming werden vier neu erworbene Caterpillar Baumaschinen eingesetzt.
Der Hydraulikbagger Caterpillar 320 EL, mit 112 kW/152 PS und einem Einsatzgewicht von 21,7–23,5 t, und der Caterpillar 323 EL, mit 121 kW (165 PS) und einem Einsatzgewicht von 22,9–25,2 t, wurden mit einem Powertilt aufgerüstet. Beim Caterpillar Kettenbagger 349 EL, der über eine Leistung von 317 kW/431 PS und ein Einsatzgewicht von 47,7–53,3 t verfügt, hat man zusätzlich ein Steinschlagschutzgitter sowie einen weiteren Hammer-, Greifer- und Scheren-Hydraulikkreis berücksichtigt. Zu den vorgenannten Hydraulikbaggern wird als Unterstützung auch der knickgelenkte Cat Muldenkipper 730 eingesetzt, welcher über eine Nutzlast von 28,1 t und einen Muldeninhalt von 16,9 m³ verfügt. Die Nennleistung beträgt für dieses für den Straßenverkehr zugelassene Gerät 239 kW/325 PS.
Dynapac
Generalsanierung in fünf Tagen
Mit mehr als 10.000 Fahrzeugen täglich ist der Zirler Berg, die Verbindung zwischen Garmisch-Patenkirchen über Seefeld nach Innsbruck, eine der meistbefahrenen Transitstrecken Österreichs. Im Juni musste die Fahrbahn auf einer Länge von zwei Kilometern komplett saniert werden. Erledigt werden sollte die Generalsanierung innerhalb von fünf Tagen. Zum Einsatz kam unter anderem ein Asphaltfertiger SD 2500 CS der Atlas Copco-Tochter Dynapac. Die Aufgabe war, eine zusätzliche 3,5 Zentimeter starke SMA-Deckschicht auf die bestehende Verschleißschicht aufzutragen. Durch das enorme Verkehrsaufkommen der letzten Jahre war die oberste Schicht extrem glatt und das zusätzlich unmittelbar vor Arbeitsbeginn aufgespritzte Bitumenbindemittel in Kombination mit der brütenden Hitze verwandelte den Untergrund – im wahrsten Sinne des Wortes – in eine »rutschige Rodelbahn«. Trotz der widrigen Umstände konnte schon am ersten Arbeitstag eine Kehre mit dem SD 2500 CS asphaltiert werden. Die kühleren Nachttemperaturen entschärften die »Rodelbahn« etwas und so konnte der SD-Fertiger am nächsten Tag die 3- und 4-Achs-LKWs bei einer Einbaubreite von 4,2 Metern problemlos die extreme Steigung hinaufschieben.
Felbermayr
220 Tonnen schweben durch die Luft
Für das Einheben einer neuen 220 Tonnen schweren Eisenbahnbrücke in Nettingsdorf bei Linz kam Mitte August Österreichs stärkster Mobilkran zum Einsatz. 800 Tonnen beträgt das Gesamtgewicht des Krans, alleine für die insgesamt 620 Tonnen Ballast sind schon etwa 30 Lkw-Transporte nötig gewesen. Um den Kran aber auch sicher aufstellen zu können, musste im Vorfeld die Stellfläche, den angegebenen Stützdrücken entsprechend, verdichtet werden. Nachdem der Kran die Last angehoben hatte, wurde die 45 Meter lange Brücke in Richtung Krems geschwenkt. Um den Hub weiter fortführen und die Ausladung erhöhen zu können, mussten ergänzend zu den 220 Tonnen Oberwagenballast noch 400 Tonnen Schweballast aufgenommen werden. Beim weiteren Hub war es wichtig, mit zunehmender Ausladung der Last auch den Schwebeballast, in entgegengesetzter Richtung auszufahren, als Gegengewicht sozusagen. Nach etwa zwei Stunden war der Hub weitgehend finalisiert. Danach folgte mit der Positionierung der Brücke echte Millimeterarbeit. Weil sich derartige Brücken aufgrund der Temperatur in der Ausdehnung verändern können, wurde die Brücke an einem Ende fix montiert und auf der gegenüberliegenden Seite auf einem sogenannten Widerlager abgelegt, um die thermische Ausdehnung der Brücke auszugleichen.
Hitachi
Das Ende des Südbahnhofs
Bevor mit dem Bau des Wiener Hauptbahnhofs begonnen werden konnte, musste der Südbahnhof dem Erdboden gleich gemacht werden. Innerhalb von sechs Monaten musste Generalunternehmer Porr die Abbrucharbeiten abschließen. Beim Abbruch der großen Schalterhalle kamen zwei Hitachi-Abbruchbagger zum Einsatz. Der Stahl aus den Fensterrahmen wurde von einem ZX350LC-3 mit einem 21-Meter-Longfront-Abbruch-Ausleger und kombiniertem Scheren- und Schneidanbaugerät entfernt. Ein ZX470LCH-3 mit einem 27-Meter-High-Reach-Ausleger übernahm die Beseitigung des Betons zwischen den Fensterrahmen. Die Wahl fiel laut Porr-Bauleiter Martin Taborsky auf die Hitachi-Maschinen, weil sie hinsichtlich Betriebsstunden, Reparaturkosten und Ausfallzeiten dem Mitbewerb überlegen waren. Der Abbruchsektor hat in der österreichischen Baubranche nur einen relativ kleinen Marktanteil und ist daher stark umkämpft. »In ganz Österreich gibt es vielleicht 20 Hitachi-Abbruchbagger«, erklärt Gerhard Glock vom Hitachi-Lieferanten Baumaschinen Handel GmbH. Umso ungewöhnlicher war es, so viele Hitachi-Bagger auf ein und derselben Abbruchbaustelle in Aktion zu sehen.
Komatsu
Off-Road im Einsatz
Die X-Bowl Offroad Arena Stegenwald ist die einzige Anlage in Salzburg, auf der Offroad Motorsport betrieben werden darf. Für Ausbesserungsarbeiten, Streckenumbauten und auch Erweiterungen ist ein kompaktes, robustes und geländetaugliches Arbeitsgerät nötig, das die Verantwortlichen der X-Bowl Arena mit dem Komatsu PC88MR-8 bei Kuhn Baumaschinen gefunden haben. Der PC88MR-8 ist auch unter härtesten Arbeitsbedingungen präzise und feinfühlig zu steuern. Dank seiner großen Schwenkkraft ist er ausgezeichnet für Einsätze am Hang geeignet, wie sie in der Arena immer wieder vorkommen. Kleinere Wartungsarbeiten können die Mitarbeiter der X-Bowl Arena selbst durchführen, bei den größeren fährt der Servicewagen von Kuhn Baumaschinen vor. Zudem hat Komatsu den PC88MR-8 für einfachsten Wartungszugang konstruiert. Alle Wartungsstellen sind vom Standniveau der Maschine aus bequem zu erreichen, Kühler, Ladeluftkühler und Ölkühler sind zur Effizienzsteigerung aus Aluminium gefertigt. Ihre parallele Anordnung erleichtert die Reinigung. Kraftstoff- und Ölfilter sowie das Kraftstoffablassventil sind problemlos von außen erreichbar.
Kramer
Von der Baustelle in die Hotellogistik
In mehreren Bauabschnitten wurde aus einem unscheinbaren Bauernhof im idyllischen Schwarzwald das 4-Sterne-Haus Elztalhotel. Für die zahlreichen Um- und Erweiterungsbauten hat sich Hotelchef Bernd Tischer mittlerweile eine eigene kleine Baumaschinenflotte aufgebaut. Jüngstes Mitglied im Fuhrpark ist ein Kramer Teleskop 2506. Der ist aktuell auch einer der Hauptakteure beim Ausbau der hoteleigenen Tiefgarage. Die Allradlenkung sorgt für die hohe Wendigkeit der Maschine, was gerade in der zuweilen beengten Baustellensituation der Tiefgarage notwendig ist. Voraussetzung für den Einsatz in der Tiefgarage war die geringe Bauhöhe von 1,98 Metern. Die Stapelhöhe von 5,7 Metern sowie die gute Sicht von der Kabine aus auf die Palette beim Be- und Entladen von Lkws waren weitere schlagende Argumente für den Kauf. Nach Beendigung der aktuellen Bauarbeiten soll der neue Kramer vorwiegend in der Hotellogistik zum Einsatz kommen. So wird er künftig auch das Be- und Entladen von Wäsche und Lebensmittel von den LKWs abwickeln. Außerdem möchte der Hotelchef ihn für die Gestaltung der neuen Außenanlage einsetzen und hierzu mit einer Siebschaufel ausstatten.
Liebherr
Effizienter Holzumschlag
Seit 1994 setzt die Lenzing AG für die Waggonentladung einen Hydraulikbagger mit Elektroantrieb von Liebherr am Standort in Lenzing ein. Aufgrund des gestiegenen Materialumschlages wurde die Anschaffung eines neuen, zwei Klassen größeren Geräts notwendig. Eineinhalb Jahre dauerte die Planung des Projekts, jetzt bewährt sich seit Dezember 2011 der Liebherr-Portalbagger EP 954C Litronic in der Praxis. Das Gerät kommt im Zweischichtbetrieb bei der Waggonentlandung zum Einsatz. Für den über 90 % Buchenholz-Umschlag wird die Liebherr-Holzzange GMH 120 mit 890 mm Breite und 1,30 m² Querschnitt eingesetzt. Mit dem EP 954C Litronic werden pro Stunde bis zu sechs Waggons entladen, die Umschlagsleistung pro Schicht beträgt rund 1.800 Tonnen. Die Langlebigkeit der hydraulischen Komponenten wird durch den laufruhigen Elektromotor weiter erhöht und steigert die Zuverlässigkeit dieser Schlüsselmaschine.
Prangl
Illuminierende Arbeitsbühnen
Das Neujahrskonzert zählt zweifellos zu den bedeutendsten Musikereignissen des Jahres. Die traditionellen Tanzeinlagen kamen dieses Mal live aus dem Schloss Belvedere. Damit die weltweit 45 Millionen Zuseher dieses Ereignis auch in voller Pracht zu sehen bekamen, war jede Menge Licht nötig. Dafür lieferte die Firma Prangl 22 Gelenk-Arbeitsbühnen zur optimalen Positionierung der Scheinwerfer. Anspruchsvoll war auch die Logistik. Alle Geräte mussten innerhalb eines Tages angeliefert und nach der Aufführung wieder abtransportiert werden. Sämtliche Arbeitsbühnen wurden von Prangl gemäß der Vorgaben des italienischen Choreografen Davide Bombana platziert. Daraus ergab sich nicht nur eine perfekte Beleuchtung innerhalb des Schlosses, sondern auch ein beeindruckendes Bild außerhalb der dicken Schlossmauern.
Rubblemaster
Hessenplatz neu
Geht es um die Aufbereitung von Baurestmassen in einem beengten Umfeld, führt kaum ein Weg an den kompakten Bauschuttrecyclingmaschinen von Rubble Master vorbei. So auch geschehen in Linz, wo auf sehr engem Raum die Aufbereitung von Bauschutt zu Recyclingmaterial erledigt werden musste, da der Abtransport des Bauschuttes nur in der Nacht erlaubt war und somit die Transportkosten einen beträchtlichen Teil der Aufbereitungskosten ausgemacht hätten. Die Lösung hierzu war der Einsatz eines Rubble Master RM70 GO, welcher durch seine kompakte Baugröße gerade noch durch das enge Tor der Hofeinfahrt passte und somit direkt vor Ort die Baurestmassen zu wiederverwendbarem Schüttgut verarbeiten konnte. Durch diese kostensparende Art von Recycling wurden dem Kunden enorme Transport- und Entsorgungskosten erspart und die Wiederverwendung dieser aufbereiteten Mengen vor Ort vermied die Anschaffung von Naturmaterial, was natürliche Ressourcen schont.