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Crashtests auf Schiene

Crashtests für Schienenfahrzeuge sind enorm aufwendig und ziemlich teuer. Ein Forschungsprojekt des Instituts für Leichtbau und Struktur-Biomechanik an der TU Wien soll jetzt helfen, die Kosten überschaubar zu halten. Mit Hilfe von Simulationsmodellen sollen die Auswirkungen von Kollissionen besser eingeschätzt werden können. Im Mittelpunkt des Interesses steht das Verhalten von Schweißnähten. Denn bei einem Zusammenprall werden nicht nur einzelne Strukturteile enormen Kräften ausgesetzt, sondern auch jene Stellen, an denen, an denen die Strukturteile aneinander gefügt werden. \"Punktschweißungen spielen beim Crashverhalten von Kraftfahrzeugen eine wichtige Rolle. Im Gegensatz dazu sind viele Fügestellen bei Schienenfahrzeugen häufig in einem durchgeschweißt. Schweißnähte können im Falle eines Zusammenstoßes aber immer kritisch sein\", betont Institutsvorstand Helmut Böhm. Der Grund, warum Schweißstellen für Belastungen anfälliger sind, hängt mit der thermischen Beanspruchung, der sie ausgesetzt sind, zusammen. Das Metall wird an diesen Stellen aufgeschmolzen und kann dadurch seine Materialeigenschaften verändern.
Die Simulationsmodelle der TU Wien sollen helfen, die Schweißnähte und ihr Verhalten bei einer Kollision zu verbessern. Mit dem Ziel, dass die Gesamtstruktur bei einem Crash möglichst viel der kinetischen Energie aufnimmt. \"Dadurch verringert sich auch die Verletzungsgefahr für die Insassen“, erklärt Böhm. Die ersten Ergebnisse liefert ein experimentelles Prüfprogramm. An den Versuchskörpern werden die Schweißnähte so gesetzt, dass sie im Versuch ein Versagen durch Aufreißen initiieren. Die dadurch gewonnenen Daten fließen in neue, verbesserte Modelle ein.
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