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Der Workaholic

Nach Jahren der langweiligen Sandwiches schlägt das Pendel langsam wieder in die andere Richtung aus: kleine, feine Essen, die das Auge ebenso wie den Gaumen erfreuen.Anfang März gelang nun Attila Dogudan, Sohn eines türkischen Res­taurantbesitzers und einer Wienerin, das »österreichische Catering-Wunder«. Um 33,8 Millionen Euro kaufte der Do&Co-Chef dem italienischen Flughafenbetreiber Save den Airline-Caterer Airest, den die Italiener erst vor einem Jahr von der AUA erworben hatten, wieder ab. Save bleibt die Restaurantsparte. Der Höhenflug Dogudans, der 1987 mit dem Catering für die Lauda Air begonnen hatte, ist für den 47-Jährigen damit jedoch sicher noch nicht zu Ende. Er bekochte mit seinen 1800 Mitarbeitern schon bisher Passagiere von 25 Fluglinien wie Turkish Airlines, der British Airlines und der Emirates, betreibt eine First-Class-Lounge am Frankfurter Flughafen, beliefert die Formel-1-Rennen und andere Events mit Catering und zählt außerdem Do&Co-Restaurants, die Nobelkonditorei Demel, die Onyx-Bar und ein Hotel zu seinem Imperium. Ab Sommer kommen nun also noch rund zehn Millionen AUA-Fluggäste jährlich dazu, außerdem die 42 Fluglinien, die bisher die Airest belieferte. Der Gesamtumsatz der Do&Co-Gruppe wird sich durch den Airest-Deal ab kommendem Geschäftsjahr auf 300 Millionen Euro verdoppeln.
Mit seinem Freund und Geschäftspartner Niki Lauda teilt der Worka­holic die umtriebige Rastlosigkeit (»Nach zwei Tagen Urlaub wird mir schon fad«) und die Vorliebe zu Jeans als Berufskleidung - im Gegensatz zu »Rotkäppchen« trägt Dogudan allerdings stets Krawatte. Ein bisschen Genugtuung schwingt beim Geschäft mit der AUA schon mit, hatte er sich doch bereits Mitte der Achtzigerjahre um einen Vertrag bemüht und war wie ein Schulbub abgekanzelt worden. Die Wende kam erst mit CEO Alfred ötsch, dessen erklärter Wunsch es war, Do&Co an Bord der AUA zu holen. Eine Win-win-Situation: Dogudan darf endlich direkt am Flughafen in Schwechat kochen und die AUA erspart sich einen »ansehnlichen Millionenbetrag«, über dessen genaue Höhe sich die beiden ausschweigen.
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