"Professioneller Einkauf heißt nicht nur, beste Preise zu erzielen, sondern auch, die Prozesse zu vereinfachen“, eröffnet Andreas Nemec, Geschäftsführer der Bundesbeschaffungsgesellschaft BBG nun einen elektronischen Shop für die Ministerien. Das Motto: Je effizienter der Einkauf funktioniert, desto mehr Steuergeld wird gespart. Die Beamten können mit der von IBM umgesetzten E-Procurement-Lösung ab Jänner vom Klopapier bis zum ärmelschoner im java-basierten "e-shop" was das Herz begehrt bestellen. Die bisherigen Einkaufsprozesse wurden dabei genauest berücksichtigt: alle internen Bestellabläufe und Genehmigungen werden rechtlich korrekt abgebildet. Die BBG jubelte bereits in der Testphase: Schon im Feldversuch liefen Waren im Wert von 20 Millionen Euro über den e-Shop, 2007 sollen es bereits 50 Millionen Euro sein. Den Vorwurf einer nun noch stärker zentralisierten, monopolisierenden Einkaufspolitik lässt Nemec nicht gelten. Das System berücksicht Nemec zufolge besonders kleine und mittlere Unternehmen in der Lieferantenlandschaft. Beim Bestellvorgang dienen dabei ortsbezogene Filter (etwa die Postleitzahl), die dann auf regionale Lieferanten fokussieren."Die ganze Komplexität der unterschiedlichen Lieferanten, Produktgruppen, Rahmenverträge und Beschaffungsprozesse wird dem Benutzer abgenommen, er bekommt eine einfache und intuitive Oberfläche", weist IBM-General Ernst Nonhoff auf den nach den Kosteneinsparungen weiteren großen Vorteil hin. Für die Beamten wird es einfacher. Eine Studie der Wirtschaftsuniversität im Auftrag der BBG ermittelte, dass eine Bestellung im e-Shop nicht einmal ein Drittel der Zeit erfordert, die für den Umgang mit Formular und Katalogheft benötigt wird. Zusätzlich zum Fixabnehmer Bund will die BBG nun auch Länder und Gemeinden vermehrt als Kunden gewinnen.